Klinik-Illusion: "Im Krankenhaus wird alles untersucht!"

1) Kollektiver Irrglaube

  • „Wenn ich ins Krankenhaus gehe, dann tun die Ärzte alles, um mir zu helfen.
  • "Wir sehen doch im Fernsehen in allen Krankenhaus-Serien, dass alles für die Kranken Menschen getan wird!“
  • "Die Medizin ist heut zu Tage so weit, es gibt viele teure Medikamente"
  • " Mit der teuren neuen Apparate-Medizin wird man schon die Ursache finden und behandeln können"

2) Anzweifeln & Nachprüfen

  • Nach der Aufnahme eines Patienten wird ein fachlich begrenztes Schema abgerollt.
  • Wenn die Beschwerden nicht in das Therapie-Schema der Abteilung passt, wird der Patient entlassen.
  • Nur Privat-Patienten können an eine andere Abteilung weitergereicht werden.
  • Bei Kassenpatienten ist eine Verlegung meist nicht möglich, er wird nach möglichst kurzer Zeit entlassen.

Es hat also wenig Sinn, mit unklaren und komplexen Beschwerden einfach in die Klinik zu gehen. Es ist zumindest erforderlich, sich gezielt in eine passende Abteilung einweisen zu lassen. In anderen Staaten mag es die intelligente Zuweisung an die passende Abteilung geben, in Deutschland nicht.

3) Krank durch alte Denkfehler

  • Wer mit unklaren Krankheiten ohne konkreten Auftrag in die Klinik geht, hat eine schlechte Aufklärungsrate und mitunter Schäden durch unnötige diagnostische Verfahren
  • Endoskopie, Arthroskopie machen oft diagnostische Schäden.
  • Die Klinik kann einige Medikamenten zum Nulltarif beziehen und einsetzen.
  • Das rechnet sich für die Pharmaindustrie über die Nachverordung beim Hausarzt.

4) Heilsames Update

Es ist besser, Klinik-Illusionen zu verwerfen und die Klinik nüchtern zu sehen:

  • Mit einem Kenner der Klinik-Leistungen (Hausarzt) vorher besprechen, mit welchem Auftrag man in welche Abteilung gehen sollte.
  • Ein Krankenhaus klärt anspruchsvolle diagnostische Fragen eigentlich nur dann, wenn es ins Fachgebiet passt.
  • Die Bezahlung der Abteilung "nach der Zahl der Leistungen" hat in den Kliniken eine Fließband-Struktur entstehen lassen.
  • Auch die Ärzte selbst werden nach der Zahl der diagnostischen und operativen Eingriffe bewertet und ggf. gekündigt.

Mit der Entlassung von Arbeitkräften bei fehlender Fallzahl wird der Horror dieser Spielregeln verschärft. Die Mitarbeiter arbeiten praktisch "im AKKORD",   es kommt auf die "Stückzahlen" an. 
Krankenhäuser sehen sich als Betriebe, die Ärzte einstellen, um ein Höchstmaß von Leistungen zu erbringen. Das nennt man "Rentabilität". Verweigerer müssen das System verlassen: Kündigung der Ärzte oder Schließung von Krankenhäusern.

Links & Literatur

SGB 5
Sozialgesetzbuch 5

Datum

2018-09-20


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