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### Einleitung und kurze Vorstellung

Vitamin D ist immer noch ein sehr aktuelles Thema, jetzt auch Ende 2023 Anfang 2024. Es gibt immer wieder auch harte Kritik an dem Thema sowie Ängste. Wir haben eine kurze Umfrage gemacht und heute wollen wir das Thema Vitamin D nochmal auf den Prüfstand stellen. Dazu haben wir wieder einen Experten im Interview: Reimund von Helden. Reimund, schön, dass du dir nochmal die Zeit genommen hast nach einem ersten Interview dieses zweite Interview zu machen. Vielleicht magst du dich trotzdem ganz kurz vorstellen für alle, die den ersten Teil noch nicht gesehen haben?

Ja hallo, ich bin Reimund von Helden, Arzt für Allgemeinmedizin, tätig im Sauerland in Aachen. Ich habe dort studiert und das ist etwas, was mich mit dem Tobias verbindet. Ich habe hier im ländlichen Zeit gehabt, mich auf die Medizin zu konzentrieren, habe sehr viel gelesen und im Laufe der Zeit sehr viel beigetragen zu dem Motto "Vorfahrt für Natur". Ich habe fünf Bücher geschrieben, eine Internetseite oder mehrere sogar gebaut, in denen ich meine Entdeckung bekannt gegeben habe. Denn leider ist es so, dass die Medizin, so wie sie aufgestellt ist, sich nur grenzwertig für diese Fragen interessiert. Meine Auffassung ist, damit lassen sich sehr viele Probleme lösen, die die Patienten seit vielen Jahren begleiten. 

Nach dem letzten Interview kam auch immer wieder Fragen unter das Video, die auch fleißig beantwortet worden sind. Ich habe dann Frage erstellt: "Vitamin D kann man ganz leicht überdosieren!"

### Vitamin D - Überdosierung und Kritik

Was ist denn die Kritik, die man so am häufigsten hört in Bezug auf Vitamin D? Und da sind wir wieder bei dem Thema, was wir das letzte Mal schon angeschnitten hatten, nämlich das Vorteil, dass man es ganz leicht überdosieren kann. Das ist die häufigste Kritik, die wohl bei den Leuten ankommt in der Einnahme. Wie siehst du das? Kann man Vitamin D leicht überdosieren?

Sicher nicht. Man muss sagen, dieser Begriff der Überdosierung begleitet mich als verantwortlicher Arzt seit 40 Jahren. Die Sachen, die Moleküle, die der Mensch sich ausdenkt, um sie zu patentieren und als Medikament loszulassen, da ist oft eine geringe therapeutische Breite. Das heißt beispielsweise beim Digitalis, da ist also ein ganz schmaler Grad, wie man es dosieren kann, und ein bisschen zu viel führt schon zur Vergiftung und zu Problemen. Das ist also die therapeutische Breite. Und beim Vitamin D ist es eben so, dass zwischen einem Ansprechen, beispielsweise bei 1000 Einheiten, was ein Erwachsener durchaus spüren kann, wenn er das regelmäßig nimmt, bis zum zur ja toxischen Grenze, die vielleicht dann bei 2 Millionen Einheiten liegt, ist ein irrsinniger Faktor dazwischen. Und es ist wahrscheinlich das am besten verträgliche Pharmakon überhaupt mit der größten therapeutischen Breite, wo wir also schon ansprechen haben, aber auch sehr hoch dosieren können. Und diese Frage des gefährlich Seins, das wird letztendlich entschieden über einen ansteigenden Calciumwert. Und den erreichen wir eben nicht, wenn wir diesen Spiegel von einem Wert von Nah Null, also vielleicht 5 oder 10, heraufführen auf 60, 90 oder 100. Die toxische Grenze ist erst bei etwa 200 aufwärts frühestens gegeben.

### Welcher Referenzbereich ist richtig?

Ok, du sprichst jetzt bei den Werten, die du gerade in den Raum geworfen hast, von Nanogramm pro Milliliter. Es gibt ja zwei Einheiten, in denen Vitamin D häufig vom Labor angegeben wird. Vielleicht sind wir da direkt bei einem spannenden Thema so im Bereich der Referenzbereiche, weil wir haben eine Zeit lang auch mit den Selbsttests von SeraScreen gearbeitet und die haben jetzt erst vor kurzem ihre Empfehlungen angepasst. Ich glaube vorher war so 40 bis 90 Nanogramm pro Milliliter der grüne Bereich und jetzt haben die das nach dem RKI angepasst und sagen, 20 bis 50 ist nur der grüne Bereich. Vielleicht magst du ein paar Worte verlieren über das Thema Referenzwerte von Laboren und Optimalwerte und wo denn so nochmal die Range ist, die man sich vielleicht auch zu Herzen nehmen sollte.

Also, der Begriff der Normalität ist schillernd, ist auch immer politisch, wie jede Zahlendiskussion. Also wenn ich sage, ich kenne einen Kollegen, was der ist nicht mehr normal. Ja, also ist es, ist es besonders hoch? Ja, ist es gefährlich für ihn? Ja, wird er sich ein Flugzeug kaufen und in den Berg fliegen? All das, was superreichen passiert, dass mit ihren Flugzeugen abstürzen, oder ist das tatsächlich günstig? Und mit dieser interessanten Frage, die eigentlich nicht endet, die ist wissenschaftlich, die bleibt immer lebendig, habe ich eine Fülle von knapp 100 Grafiken beigetragen, die eben zeigen, wie sich die Krankheitslast vermindert, wenn wir den Vitamin D-Spiegel steigern, z.B. von dem Durchschnittswert Deutschlands von 15 im Winter auf 30, auf 60, auf 90. Und diese Grafiken sind gesammelt unter der Adresse vitamindplot.de, denn diese Plots, diese Punkte in der Grafik, die zeigen eben, dass wir hier deutliche Gewinne haben, wenn wir über die 50 gehen. Wenn aber das Robert Koch Institut sagt, ja, was haben wir denn in Deutschland, was ist normal, dann passen wir uns ja an eine kranke Gesellschaft an. Wir haben hier eben einen Breitengrad, einen Sonnenscheineinwirkung, die ist etwa so wie in Sibirien, ja 50. 51 Breitengrad des Aen. Und wir sind hier eigentlich vom Polarkreis nur noch wenige tausend und noch was Kilometer entfernt. Und dass wir im Grunde hier in Deutschland leben können, liegt an der Begünstigung des Golfstroms, der mit der Energie von über 1000 Kernkraftwerken diesen ganzen Kontinent aufheizt und uns ein lebenswertes Dasein mit einer Botanik und Agrarkultur verschafft, die wir in anderen Lebensräumen nicht haben, z.B. Kanada, wo jetzt der kalte Neufundland Strom kommt, ist genau die gleiche geographische Breite. Da sind aber nur Eispanzer und schneebedeckte Wälder zu finden. Also wir haben hier wenig Sonne in Deutschland und das darf man nicht zum Norm erheben.

Ok, deswegen fand ich es auch so schade, dass da SeraScreen auf einmal seine Empfehlungen dann nochmal anpasst. Also kann man wirklich sagen, so ein Zielbereich ab 40, dort im letzten Interview, die Batterie bis 100 Nanogramm, da ist man wahrscheinlich gut aufgestellt und je näher man an die 100 geht, desto voller ist die Batterie, das vielleicht nochmal als Zusammenfassung.

Ja, das ist ein ganz plastisches Beispiel und es gilt auch für mich selber. Ich habe immer so einen Vitamin-Spiegel um die 100. Ich bin ja als Allgemeinmediziner, komme ich mit allen Infekten zusammen. Ich hatte heute im Mittwochvormittag weiß nicht, 20 infizierte Leute da, also alle Leute husten, Schnupfen, Niesen, aber ich gehe da durch das Mer der Viren, kann mir irgendwie wenig anhaben. Ich bin auch irgendwie nie länger ausgefallen. Jetzt mag ich noch mal zurückkommen auf die Plots, die du erwähnt hast. Also je höher der Spiegel, desto geringer die Wahrscheinlichkeit für verschiedene Erkrankungen.

### Ist die Sonne das, was heilt?

Jetzt bin ich heute sozusagen dein größter Vitamin D Kritiker und du der Verteidiger. Wenn man jetzt dahingeht und sagt, ok, das ist ja ein Zusammenhang, also ein hoher Vitamin D-Wert im Blut sagt weniger Erkrankung, dann ist die Frage ja, die sich häufig stellt, bringt es denn dann was über eine Nahrungsergänzungsmittel, das ganze auf den Spiegel zu heben, oder ist die Sonne dafür verantwortlich, dass die Leute sehr gesund sind, viel draußen....