Wenn das PARATHORMON zu hoch ist: besser Vitamin D als Calcium geben

Dr. med. Raimund von Helden, Verbraucherberatung Privat-Institut VitaminDelta, 57368 Lennestadt diskutiert die Folgerungen aus der Studie von PATEL, INDIEN mit einer im Design optimierten Grafik aus dieser Original-Studie.

2024-05-18

1) Fragestellung

  • "Mein Parathormon ist zu hoch!"
  • "Ich habe Angst eine Osteoporose zu bekommen, doch ich soll kein Vitamin D nehmen, nur Calcium, weil das Calcium sonst gefährlich würde!"
  • Ist diese oft verbreitete Auffassung richtig? Darf man bei einen hohen PTH (Parathormon) kein Vitamin D mehr nehmen?
  • Eine Studie aus INDIEN hat die Funktion dieses Regelkreises von Vitamin D und Calcium jetzt in einer Funktionsgrafik dargestellt.

2) Methode

Anwendung einer Funktion

  • Die vorgelegten Daten aus Indien werden hier funktionell genutzt.
  • Ein hohes PTH zu senken bedeute, den beschleunigten Abbau der Knochen zu stoppen.
  • Welchen Weg soll man wählen, um dieses Ziel zu erreichen?

3) Ergebnisse

"Die Problemstellung": Wie senke ich ein PTH von 60 pg/ml?" - ausgehend von der horizontalen Linie = "60" in ROT.

  • Dieser Wert von 60 pg/ml wurde gewählt, da die Kurve hier durch zahlreiche Daten untermauert ist.
  • Der Ausgangspunkt mit dem Punkt "GELB-GRÜN" zeigt einen GELBEN und einen GRÜNEN Pfeil.
  • Es ist wie eine Navigation, die 2 verschiedene Wege bietet: GELB oder GRÜN
  • Der Punkt liegt auf der Linie in BLAU, denn dort kann man zwischen den Wegen 1) mehr Vitamin D oder 2) mehr Calcium wählen.

Die zwei Wege, die das hohe Parathormon zu senken

  • Der 1. Weg ist mit einem GELBEN Pfeil gekennzeichnet.
  • Das PTH sinkt von 60 auf 40 pg/ml durch Steigerung der Calciumzufuhr über 520 mg/d.
  • Der 2. Weg hat einen GRÜNEN Pfeil: Das PTH sinkt ebenfalls auf 40 pg/ml.
  • Erforderlich ist dafür der Anstieg des Vitamin-D-Spiegels von 10 auf 14 ng/ml: GRÜNER Pfeil unten.

Die Wege im Vergleich:

  • Die vertikale Spanne von der BLAUEN Kurve zur ROTEN Kurve wird nach rechts immer kleiner:
  • Das bedeutet, dass der Nutzen der von niedrig auf hoch gesteigerten Calcium-Zufuhr bei steigenden Vitamin-D-Spiegeln geringer wird.
  • Ist der Vitamin-D-Spiegel 30 ng/ml, lässt sich durch gesteigerte Calcium-Einnahme nur ein PTH-Rückgang von 5 pg/ml erzielen.
  • Die Calcium-Zufuhr zu steigern nutzt also nur bei niedrigen Vitamin-D-Spiegeln.

4) Folgerungen

  • Die Funktionen zeigen, dass die Zufuhr von Calcium nur einen schwachen Einfluss auf das PTH hat.
  • Durch Wechsel in die "hoch" dosierte Calcium-Gruppe lässt sich bei 60 pg/ml nur 20 pg/ml Absenkung erzielen.
  • Hingegen hat bereits die winzige Verbesserung des Vitamin-D-Spiegels von 10 auf 14 ng/ml denselben Effekt: grüne Pfeile.
  • Somit ist es effektiver, bei einem, erhöhten Parathormon von 60 pg/ml zur Korrektur Vitamin D zu geben, um das PTH abzusenken.

Vitamin D hat die Vorteile - es nutzt mehr

  • Mit der Verbesserung des Vitamin-D-Spiegels  von 10 auf 30 ng/ml normalisiert sich das problematisch hohe Parathormon:
  • niedrige Calcium-Zufuhr = gebogene BLAUE Kurve: mit dem Vitamin-D-Spiegel geht das PTH von 60 auf 22 pg/ml zurück: minus 38
  • hohe Calcium-Zufuhr = gebogene ROTE Kurve: mit dem Vitamin-D-Spiegel geht das PTH von 40 auf 20 pg/ml zurück: minus 20
  • Der Wechsel zwischen den Kurven ROT und BLAU hat hingegen einen geringeren Effekt: zwischen minus 5 und minus 20.

Fazit:

  • Der Vitamin-D-Spiegel sollte zur Korrektur eines erhöhtem Parathormons auf mindestens 30 ng/ml gesteigert werden.
  • Es ist die zweckmäßige Logik der Natur, dass der Anstieg des Parathormons im Vitamin-D-Mangel einen guten Zweck erfüllt:
  • Bei schlechten Vitamin-D-Spiegeln unter 30 ng/mlm erfolgt durch Abbau des Knochens mit hohem PTH die nötige Calcium-Versorgung.
  • Wer den Knochen allerdings erhalten will, der benötigt Vitamin D. Die Zufuhr von Calcium hat hingegen nur einen begrenzten Nutzen.

Zur zuverlässigen Steuerung des Vitamin-D-Spiegels empfehlen wir den Vitamin-D-Simulator ®  

P.S.: 
Ein zusätzlicher Aspekt ist die Aktivierung des Vitamin D 

  • Der Nachteil der Gabe von Calcium:
  • Es blockiert die Aktivierung des Vitamin D.
  • Fieberkranke Kinder sollten keine Milch erhalten, sondern Tee, da sonst die Aktivierung des Vitamin D blockiert wird.
  • Bei niedriger Zufuhr von Calcium werden über das aktive Vitamin D die Immunzellen in Gang gesetzt.

Quellenangaben

Grafik:
https://www.researchgate.net/publication/281680537

Originalarbeit:
Patel P, Mughal MZ, Patel P, Yagnik B, Kajale N, Mandlik R, Khadilkar V, Chiplonkar SA, Phanse S, Patwardhan V, Patel A, Khadilkar A.
Dietary calcium intake influences the relationship between serum 25-hydroxyvitamin D3 (25OHD) concentration and parathyroid hormone (PTH) concentration.
Arch Dis Child. 2016 Apr;101(4):316-9.
doi: 10.1136/archdischild-2015-308985. Epub 2015 Sep 10.
PMID: 26359508.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26359508/

Die Quell-Grafik wird auch an anderer Stelle diskutiert:
https://www.grassrootshealth.net/wp-content/uploads/2018/09/Heaney-PTH-v...

Abstract der Originalarbeit:

ZITAT aus der Originalarbeit
ANFANG: (übersetzt, gekürzt, Layout bearbeitet)

Ziele:
Wir wollten untersuchen, ob die Aufnahme von Nahrungs-Calcium die Beziehung zwischen Serum-25-Hydroxyvitamin D3 (25OHD) und intakten Serum-Parathormon (PTH)-Konzentrationen bei offensichtlich gesunden indischen Jugendlichen modifiziert.

Studiendesign:
Querschnittsstudie.

Teilnehmer:
Offensichtlich gesunde Jugendliche im Alter von 10-14 Jahren (n=181) aus Gujarat, Westindien. Die Studie wurde von Januar 2012 bis März 2014 durchgeführt.

Methoden:

  • Die Konzentrationen von Serum 25-OH-D und intaktem Serum PTH wurden bestimmt.
  • Die Ernährung wurde durch 24-Stunden-Ernährungserinnerung erfasst und die Calciumaufnahme wurde berechnet (C-diet V.2.1).
  • Um die Beziehung zwischen 25-OH-D und PTH zu beurteilen, wurden die Daten entsprechend den medianen Calciumaufnahmen (520 mg/Tag) in 2 Gruppen unterteilt.
  • Die Beziehung zwischen Serum 25-OH-D und PTH wurde in den beiden Untergruppen dargestellt.

Ergebnisse:

  • Teilnehmer mit einer Calciumaufnahme über dem Median (>520 mg/Tag) hatten niedrigere Werte von intaktem Serum PTH für gegebene Serum 25-OH-D-Konzentrationen
  • Diejenigen mit einer Calciumaufnahme unter dem Median (<520 mg/Tag) höhere Werte von intaktem Serum PTH bei gleichen Serum 25-OH-D-Konzentrationen.
  • Die Serum 25-OH-D-Konzentration war sowohl bei niedrigeren als auch bei höheren Calciumaufnahmen negativ mit der intakten Serum PTH-Konzentration korreliert (r=-0,606 und -0,483, jeweils p<0,01): fallende Kurve.

Schlussfolgerungen:

  • Die Aufnahme von Nahrungs-Calcium verändert die Beziehung zwischen Serum 25-OH-D-Konzentrationen und intakten Serum PTH-Konzentrationen.
  • Daher sollte die Calciumaufnahme in der Ernährung berücksichtigt werden, wenn der Vitamin-D-Status einer Person bewertet wird.
  • Schlüsselwörter: Gesundheit von Jugendlichen; Calcium; Parathormon; Vitamin D.
  • Keywords: Adolescent Health; Calcium; Parathyroid Hormone; Vitamin D.

Die Quell-Grafik als Teil unserer Plot-Sammlung: 
www.vitaminDPlot.de
https://www.vitamindservice.de/node/7284

Mehr über Calcium und Vitamin D aus Island:
https://www.vitamindservice.de/island

Was ist, wenn das Calcium bereits überhöht ist? "Hypercalciämie"

  • Die Studie von Tucci zeigt, dass die Gabe von Vitamin D durchweg diese Probleme löst: 
  • Die Obergrenze für Calcium ist in DL falsch gesetzt: 
  • Das eigentliche Risiko ist nicht Vitamin D als intelligentes Hormon, sondern die massive Zufuhr von Calcium, die zu Herzinfarkten führt: www.gelbe-bibel.de



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