Ich hörte, dass der Vitamin-D- "STATUS" wichtig sei. Was ist damit gemeint?


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Oft wird mit dem Begriff "Vitamin-D-Status"- ein Quotient gemeint:  "Vitamin-D-Status =  aktives Vitamin D / Vitamin-D-Spiegel " - doch das kann man auch anders sehen.

Zunächst eine Begriffs-Klärung - die Suche nach einer Definition:

"Was ist eigentlich ein Vitamin D-Status" ? 

Leider hat dieser Begriff keine Definition. Jeder kann ihn anders benutzen.

Hier ein paar Beispiele für die verschiedenen Verwendungen des Begriffes Vitamin-D-Status:
  • Synonym mit Vitamin-D-Spiegel 
  • Mittlere Versorgung in einem bestimmten Zeitraum, ablesbar am Vitamin-D-Spiegel.
  • Auch andere, willkürliche Formeln werden verwendet, z.B.  "freies Vitamin D" etc.
  • Quotient = aktives Vitamin D / Vitamin-D-Spiegel = 1,25-Cholecalciferol / 25-Cholecalciferol

Der letzte Punkt führt zu gesteigerten Labor-Kosten, denn aktives Vitamin D ist mit dabei. Der Patient, der den "Vitamin D-Status" wünscht, bekommt oft die doppelten Kosten zu spüren.

Dabei ist dieser Wunsch so genau wie die Bestellung eines "Frühstücks-Gedeck" im Cafe: einmal bekommen sie zwei Brötchen serviert, ein anderes Mal drei.

Statistische Tricks sollen den Nutzen des "Status" (definiert als Quotient) belegen

Das kennen wir: Eine Schlange von Punkten im Diagramm suggeriert immer einen "Zusammenhang".

Dieser "Zusammenhang" lässt sich leicht produzieren, wenn man Werte der x-Achse auch in die y-Achse hineinnimmt: Konfluenz der Daten.

Blaue Grafik: Korrelation mit sich selbst

Die blaue Grafik links zeigt das Ergebnis, wenn man den Vitamin-D-Spiegel mit seinem Kehrwert (1/Vitamin-D-Spiegel ) "korreliert" - eine schöne Kurve. Leider ohne jede Aussagekraft. Die Korrelation erreicht deshalb "nur 0,64", (eine ordentliche Korr wäre > 0,8), weil hier linear und nicht exponentiell geprüft wurde. (Bei exponentieller Korrelation ergibt sich ein Traumwert von 0,90)

Rote Grafik: Korrelation mit sich selbst - zuzüglich Verwirrungs-Faktor

Die rote Grafik rechts zeigt, dass man zur Verwirrung das aktive Vitamin D hinzunehmen kann. Die Korrelation ist auch nur 0,4, (weit unter 0,8), weil es tatsächlich zufällig ist. Hier entlarvt die Suggestion sich selbst. Die Schlangenlinie der Werte suggeriert einen Zusammenhang, der durch den schlechten R2-Korrelationswert widerlegt wird. 

Fazit zum "Vitamin D-Status" und seinem angeblichen Nutzen:

  • Schützen Sie sich vor unnötigen Laborbestimmungen, indem Sie den Begriff Vitamin D-Status meiden.
  • Es gibt keine Korrelation von aktivem und passivem Vitamin D, auch wenn trickreiche Grafiken das suggerieren.
  • Grafiken, die Zusammenhänge suggerieren sind oft trickreich konzipiert: der Vitamin-D-Spiegel ist sowohl im x- als auch im y-Bereich enthalten.
  • Achten Sie stets auf die berechnete Korrelation. Diese sollte größer als 0,8 sein.

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