Die Revision der VITAL-STUDIE zeigt jetzt den Nutzen von Vitamin D gegen Krebs

Dr. med. Raimund von Helden, Verbraucherberatung VitaminDelta, 57368 Lennestadt referiert die Aufarbeitung der fehlerhaften VITAL-Studie

2021-03-13

1) Fragestellung

Die VITAL-Studie wurde eifrigst in zahlreichen Medien präsentiert:
"Vitamin D hat enttäuscht!" - "Vitamin D hat die Hoffnungen nicht erfüllt!"
Nachzulesen:
https://www.vitamindservice.de/search/node/vital
www.VitaminDMobbing.de
www.VitaminDService.de/VOGELSCHEUCHE

  • Wir haben sofort klargestellt, dass die VITAL-Studie unterdosiert ist, so waren unsere Leser frühzeitig vor dieser Irreführung gewarnt.
  • Jetzt ist eine systematische Kritik der VITAL-Studie von CHANDLER publiziert worden.
  • Bei hohem Bodymass-Index der Nutzen sind schlechtere Vitamin-D-Spiegel zu erwarten, der KREBSTOD war häufiger.
  • Das ist plausibel und passt zu den bekannten Daten von MCDONNELL: hohe Vitamin-D-Spiegel - weniger Krebs.

Im Folgenden wird die Analyse von CHANDLER dargestellt:

 

2) Methode

Die Eckdaten der VITAL-Studie:

  • 25 871 randomisierte Teilnehmer
  • 51% weiblich;
  • mittleres Alter, 67,1 ( +/- 7,1)
  • 1617 x invasiver Krebs über einen mittleren Zeitraum von 5,3 Jahren (Bereich 3,8 bis 6,1 Jahre)
  • Intervention mit 2000 E Vitamin D
  • In der Originalstudie formal "keine signifikanten Unterschiede" für das Auftreten neuer Krebsfälle

3) Ergebnisse

Überprüfung der Originalarbeit:

Fortgeschrittener Krebs:

  • signifikante Verringerung der fortgeschrittenen Krebsarten (metastasierend oder tödlich)
  • mit Vitamin D nur 226 von 12 927, [1,7%] - unter Placebo aber 274 von 12 944, [2,1%];
  • Das relative Risiko war daher mit Vitamin D auf 83 % abgesenkt - HR 0,83 [95% CI, 0,69-0,99];
  • Signifikant: P = 0,04. (Vorgabe: Unterschied bei einer Zahl unter 0,05)
  • Von einem fehlenden Nutzen des Vitamin D kann keine Rede sein.

Der Bodymass-Index bringt es an den Tag:

  • Bei einer Betrachtung nach BMI zeigte sich eine signifikante Reduktion bei metastasierendem oder tödlichem Krebs
  • Vitamin D bei normalem BMI nur 62 % Risiko (BMI <25: HR, 0,62 [95% CI, 0,45-0,86])
  • Vitamin D bei Übergewicht nur 89 % Risiko (BMI 25- <30: HR, 0,89 [95% CI, 0,68-1,17];
  • Vitamin D bei hohem Übergewicht: gesteigertes Risiko 105 % (BMI ≥ 30: HR, 1,05 [95% CI, 0,74-1,49])
  • Signifikanz = (P = 0,03 für die Interaktion durch BMI).
  • Von einem fehlenden Nutzen des Vitamin D kann keine Rede sein.

Der ® www.VitaminDSimulator.de erlaubt es, die Datenlücke der VITAL-Studie zu schließen:

  • Vitamin-D-Spiegel  der VITAL-Studie* Vitamin D 2000 E bewirken bei 170 cm, der mittleren Körpergröße in den USA:
  • 22,5 BMI ≈ 65 kg ≈ 30 ng/ml
  • 27,5 BMI ≈ 80 kg ≈ 25 ng/ml
  • 32,5 BMI ≈ 94 kg ≈ 22 ng/ml 

So ergeben sich die in der Grafik dargestellten Datenpaare:

  • 22,5 BMI ≈ 65 kg ≈ 30 ng/ml - 62 % Risiko
  • 27,5 BMI ≈ 80 kg ≈ 25 ng/ml - 89 % Risiko
  • 32,5 BMI ≈ 94 kg ≈ 22 ng/ml - 105 % Risiko

Die Kurve in unserer Grafik zeigt ein sinkendes Krebsrisiko bei steigendem Vitamin-D-Spiegel 

4) Folgerungen

CHANDLER schreibt seine Kritik der VITAL-Studie:

ZITAT ANFANG: (Layout bearbeitet)
In dieser randomisierten klinischen Studie reduzierte Vitamin D metastasierten oder tödlichen Krebs.
Die stärkste Risikoreduktion fand sich bei Personen mit normalem Gewicht im Vergleich zum Übergewicht.

ZITAT ENDE.

Unsere Grafik nutzt die Fähigkeit des ® www.VitaminDSimulator.de, um die Datenlücke (!) der VITAL-Studie zu schließen:

  • Aus einer Dosis und dem Körpergewicht gelingt es, den Vitamin-D-Spiegel zu rekonstruieren.
  • Aus BMI, Körpergröße und Vitamin D-Dosis ergibt sich damit der mittlere Vitamin-D-Spiegel als Schätzung.
  • In der Verbindung von Vitamin-D-Spiegel und den jetzt von CHANDLER genannten Risiken zum KREBSTOD ergibt sich die unsere Grafik.
  • Im Hintergrund ist eine MCDONNELL-Studie von 2016 eingeblendet: es zeigt sich ein synchrones Verhalten: Vitamin-D-Spiegel schützt!

Das sind die Täuschungen der VITAL-Studie - und die passende Entlarvung:

  1. kein Vitamin-D-Spiegel ermittelt - jetzt konnten die Werte rekonstruiert werden
  2. das Risiko Krebstod wurde nicht ausgewertet - jetzt von CHANDLER nachgeholt
  3. auf ein Mini-Intervall des Vitamin-D-Spiegels fokussiert: 22 - 30 ng/ml - jetzt zeigt sich, dass alles passt:
  4. Die fehlende Signifikanz liegt an methodischen Fehlern: Auch die Daten der VITAL-Studie zeigen den Nutzen des Vitamin D gegen Krebs.

Es zeigt sich, dass es eine eindeutig fallende Kurve in Richtung besserer Vitamin-D-Spiegel gibt.

Eine weitere Bestätigung kommt von ZGAGA:

Lina ZGAGA schreibt:
ZITAT ANFANG: (Layout bearbeitet)

  • Der Zweck einer RCT besteht darin, einen schlüssigen Beweis für die Wirkung einer Behandlung zu liefern.
  • Wie kann eine RCT unter Verwendung einer Vitamin-D-Supplementierung mit fester Dosis angesichts der erwarteten Variabilität der Behandlungseffekte einen endgültigen Beweis für den Nutzen liefern?
  • Vielleicht ist es an der Zeit, ein Studiendesign in Betracht zu ziehen, das die unterschiedlichen Effekte  der Therapie berücksichtigt, ohne die Beweiskraft zu beeinträchtigen.

ZITAT ENDE.

Damit fordert sie die für jeden Einzelfall berechnete Vitamin-D-Therapie.

 www.vitaminDRechner.de
® www.VitaminDSimulator.de

Quellenangaben

Die VITAL-Studie wurde von uns bereits hier kritisch betrachtet:
https://www.vitamindservice.de/node/2701

Chandler PD, Chen WY, Ajala ON, Hazra A, Cook N, Bubes V, Lee IM, Giovannucci EL, Willett W, Buring JE, Manson JE; VITAL Research Group.
Effect of Vitamin D3 Supplements on Development of Advanced Cancer: A Secondary Analysis of the VITAL Randomized Clinical Trial.
JAMA Netw Open. 2020 Nov 2;3(11):e2025850. doi: 10.1001/jamanetworkopen.2020.25850. Erratum in: JAMA Netw Open. 2020 Dec 1;3(12):e2032460. PMID: 33206192; PMCID: PMC7675103.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33206192/

Lina Zgaga:
Zgaga L.
Heterogeneity of the Effect of Vitamin D Supplementation in Randomized Controlled Trials on Cancer Prevention. 
JAMA Netw Open. 2020;3(11):e2027176. doi:10.1001/jamanetworkopen.2020.27176
https://jamanetwork.com/journals/jamanetworkopen/fullarticle/2773069

www.VitaminDZeitung.de zur grafisch hinterlegten Studie von McDonnell:
https://www.vitamindservice.de/krebsrisiko

Auch unsere eigene Studie von 2009 zeigt die fallende Kurve bei den Vitamin-D-Spiegeln:
Signifikante Verknüpfung von Mortalität und Vitamin-D-Mangel in Deutschland:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=21572875
Autoren: Zittermann A, von Helden R, Grant W, Kipshoven C, Ringe JD. 
An estimate of the survival benefit of improving vitamin D status in the adult German population.
freier Zugang: Dermatoendocrinol. 2009 Nov;1(6):300-6. doi: 10.4161/derm.1.6.10970. PubMed PMID:21572875 PubMed Central PMCID: PMC3092570

Download: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3092570/
 




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