Warum hat bei Prof. Drosten das IMMUNSYSTEM keine größere Bedeutung?


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LESERBRIEF von RONJA: "Warum werden die Fragen und Anregungen des Otto-Normalverbrauchers zur natürlichen Gesundheit von der Politik nicht gehört?"

 

20.05.2020
Ein Leserbrief von Ronja soll uns zum Nachdenken anregen. Ronja schreibt:

Liebe Otto-Normalverbraucher!                                                                                                                
Als vielbeschäftigter Mensch bin ich nicht in sozialen Netzwerken unterwegs. Ich suche nach einer Plattform, wo ich zuverlässig Informationen zum Coronavirus finden kann. Die „Antworten auf häufig gestellte Fragen, zum Coronavirus SARS-CoV-2 / Krankheit COVID-19“ des Robert-Koch-Instituts beantworten bei weitem nicht alle meine Fragen. Ich finde auf den Seiten des RKI auch keine Plattform, die den Stand des Austausches zwischen den verschiedenen Experten (Immunologen, Endokrinologen, Infektiologen, Epidemiologen, Virologen, Biochemikern, Ernährungsmedizinern etc.) widerspiegeln würde.  Ich vermisse hier als Laie die Möglichkeit, meine Fragen zu stellen und Anregungen zu geben.

Warum wird es mir als interessiertem Laie so schwer gemacht, mit Wissenschaftlern in einen Austausch zu treten? Ich kenne in unserem Land auf dem Gesundheitssektor nur die Akademie für menschliche Medizin, die ausdrücklich auch Laien zu ihren Kongressen einlädt. Sowohl die Politiker als auch die Experten der Wissenschaften vermitteln in der derzeitigen Krise den Eindruck, so unter Druck zu stehen, dass sie kaum zum Nachdenken kommen. Umso bedauerlicher finde ich es, dass die Bürger, die in ihrem Alltag durchaus zum Nachdenken kommen, kaum die Möglichkeit haben, ihre Fragen, aber auch Anregungen irgendwo zu Gehör zu bringen.

Das Coronavirus-Update mit Christian Drosten ist ein sehr erfreulicher Anfang uns "Otto-Normalverbrauchern" einiges über das neuartige Coronavirus zu erläutern. Aber auch hier sind die Grenzen eng gesteckt: Prof. Drosten betont immer wieder, dass er sich nur in dem Spezialgebiet seines Spezialgebietes gut auskennt, und das sind die Coronaviren. Frau Korinna Hennig weist in jedem Podcast darauf hin, dass sie die Flut der eingehenden Fragen nicht so schnell bewältigen können.

So stehen wir als Otto-Normalverbraucher auf verlorenem Posten. Der Vitamin-D-Service stellt eines der wenigen Angebote dar, wo Wissenschaft und ‚Otto-Normalverbraucher‘ sich treffen können. So freue ich mich, dass hier meine Mail an das Corona-Update-Team vom 11.5.2020 veröffentlicht wird und ich damit eine breitere Leserschaft und hoffentlich auch die Experten erreichen kann.
 

Warum misst Prof. Drosten dem menschlichen IMMUNSYSTEM keine größere Bedeutung bei?

11.05.2020
Sehr geehrtes Corona-Update-Team!

Prof. Christian Drosten beeindruckt mich mit seinem Wissen rund um das Coronavirus, mit seiner Sachlichkeit und seinem Anspruch an Wissenschaftlichkeit. Umso mehr überrascht es mich, dass er bei allen seinen Überlegungen das Immunsystem des Menschen fast völlig ignoriert.

  • Das menschliche Immunsystem ist das Ergebnis einer Jahrmillionen währenden Evolution, die durch ständig erneut auftauchende Stressoren die Überlebensfähigkeit immer wieder den neuen Gegebenheiten angepasst hat.
  • Wenn man bei dem Angriff eines neuartigen Erregers das Immunsystem unberücksichtigt lässt, ist das für mich so, als wenn man in der Klimadebatte den Faktor CO2 ignorieren würde. Alle Menschen in unserem Land, die sich mit den Pfeilern der menschlichen Gesundheit beschäftigt haben und dabei auf die Bedeutung des komplexen Vitamin-D-Hormon-Systems und seiner vielen Cofaktoren gestoßen sind, können nicht nachvollziehen, warum so ein wichtiger Faktor ausgeblendet wird.
  • Da ich Professor Christian Drosten so erlebe, dass er aufrichtig um Wahrheit bemüht ist, habe ich große Hoffnungen, dass er sich intensiver der Bedeutung des Immunsystems zuwendet.

FRAGEN, die zum Umdenken auffordern!

  • Wie kann es sein, dass wir heutzutage trotz unseres Wohlstandes unter Mängeln leiden, die von der Natur nicht vorgesehen sind?
  • Was bedeutet es für die Funktionstüchtigkeit des Immunsystems, wenn sich wichtige Hormone im Mangel befinden?
  • Wie sieht es mit jahreszeitlichen Schwankungen aus?
  • Warum besteht, die von Prof. Drosten geäußerte Hoffnung, dass wir über den Sommer weniger Probleme mit SARS-CoV2-Infektionen haben werden? … Weil wir uns mehr draußen aufhalten und das Virus dort in den Tröpfchen und Aerosolen schneller austrocknet?
  • Könnte es sein, dass unser Immunsystem im Sommer besser aufgestellt ist als im Winter?
  • Könnte es sein, dass das Zwischenergebnis der australischen Schulstudie („Covid-19 in schools – the experience in NSW“, Folge 38) deshalb so positiv ausgefallen ist, weil die Australier gerade aus dem Sommer kommen und ihre Vitamin-D-Spiegel aufgetankt haben?
  • Warum übersehen wir ausgerechnet die Bedeutung der Sonne für unsere Gesundheit?
  • Warum reagiert das Immunsystem der Menschen so unterschiedlich hinsichtlich der Bekämpfung des Virus, der zellulären Immunantwort und der Bildung von Antikörpern?
  • Warum sind die meisten Ärzte des NHS in GB, die an Covid-19 versterben, Menschen mit afrikanischen oder asiatischen Wurzeln?
  • Weshalb nehmen Autoimmunkrankheiten, Krebs und Diabetes Typ 2 – auch bei Kindern – in so einem alarmierenden Maße zu?

Eine gute GESPRÄCHSKULTUR als Orientierung für neue Lösungswege

  • Genauso wie Prof. Drosten trete ich für eine bessere Gesprächskultur ein. Ich bin auch davon überzeugt, dass wir die Probleme unserer Zeit nur lösen können, wenn wir einander gut zuhören und auf Diskriminierungen verzichten.
  • Das bedeutet auch, dass Menschen, die in der Therapie einer schweren Erkrankung gute Erfahrungen mit der Supplementierung von Mikronährstoffen gemacht haben, ein Recht darauf haben, mit diesen Erfahrungen ernst genommen zu werden.
  • Die Wissenschaftler, die in den letzten 30 / 40 Jahren im Bereich der Biochemie intensiv über Makromoleküle und Mikronährstoffe geforscht haben, verdienen ebenso gehört zu werden!
  • Sie haben einiges über die Aufgaben dieser Substanzen, innerhalb der Zelle, besonders innerhalb der Mitochondrien ans Licht gebracht.
  • Zu einer guten Gesprächskultur gehört auch die Bereitschaft, eigene Positionen immer wieder zu hinterfragen, unbequeme Sichtweisen zuzulassen und wissenschaftlich zu überprüfen. Wie groß ist die Aussicht, dass sich völlig neue Erkenntnisse gegenüber lange gehegten Annahmen durchsetzen können?
  • Zu einer guten Gesprächskultur gehört auch, dass es keine Tabus geben darf. Medikamente gelten bei uns als unantastbar.

Auch hier drängen sich Fragen auf:

  1. Wie ist der enorm große Widerstand gegen die Mikronährstoff-Forschung zu erklären?
  2. Warum werden Menschen diskriminiert, die Mikronährstoffmängel mit der Supplementierung entsprechender Substanzen ausgleichen möchten?
  3. Was unterscheidet Naturstoffe, die zur Medikamentenentwicklung herangezogen werden, von Mikronährstoffen?
  4. Warum bekommen unsere Flüchtlinge Impfungen, aber keine Mikronährstoffe zum Ausgleich vorliegender Mangelerscheinungen?

 

Vitamin D als HORMON der Evolution

  • Ich bin davon überzeugt, dass kaum ein erfolgreiches Medikament vollständig an dem sehr komplexen Vitamin-D-Stoffwechsel vorbeikommt.
  • Wenn Prof. Drosten von einer großen Sammlung von Naturstoffen spricht und von alten Medikamenten, die man vielleicht in der Behandlung von Covid-19 nutzen könnte, ist er wahrscheinlich gar nicht weit vom Thema ‚Mikronährstoffe‘ entfernt. Vielfach einsetzbare Medikamente erinnern an die vielen Aufgaben des Vitamin-D-Hormons und seiner zahlreichen Mitspieler. Das kann kein Zufall sein!
  • Ehrlichkeit bedeutet für mich auch, dass die Zusammenhänge zwischen den Naturstoffen als Basis von Medikamenten einerseits und den Mikronährstoffen andererseits offengelegt werden. Wenn die pharmazeutischen Naturstoffe nicht mit den menschlichen Zellversorgungssystemen kompatibel wären, könnten wir sie auch nicht nutzbringend verwenden.
  • Wie wäre es, wenn Medikamente einerseits und Makromoleküle sowie Mikronährstoffe andererseits sich an ihren Wirkungspfaden und Funktionen innerhalb der Zellen messen müssten?

Wünschenswert wäre eine intensivere Erforschung der Evolution der Stoffwechsel. Vitamin D gehört zu den ältesten Hormonen der Evolution.
Mit den komplexer werdenden Lebensformen entstanden immer mehr Vitamin-D-Metaboliten, die zunehmend mehr Funktionen übernahmen. 
Diese Stoffe, die uns seit Anfang an begleitet haben, sollten wir jetzt in der Krise besser nutzen.
 

Gedanken zum Schluss:

Noch nie hat sich die Menschheit so weit von der Natur entfernt wie heutzutage. Die daraus resultierenden Probleme können wir nur lösen, wenn die Wissenschaftler der unterschiedlichen Spezialgebiete ihr Wissen beitragen dürfen und Ergänzungen willkommen sind.
Wir brauchen neue demokratische Formate, die den ehrlich-offenen wissenschaftlichen Austausch der Experten ermöglichen, die uns Bürgern Einblicke in den Stand der Forschung gewähren und die Möglichkeit einräumen, uns mit unseren Fragen und Anregungen selbst einbringen zu können. 

Wir alle sollten uns wieder mehr bemühen von der Natur zu lernen! Sie ist unser bester Lehrmeister!

Mit freundlichen Grüßen
und alles Gute für Ihre weitere Arbeit,

Ronja Rotbuche

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Zu Prof. Drosten haben wir eine Umfrage gestartet:

Was wird Prof Drosten mit dem Wissen über Vitamin D anfangen?
>>> Jetzt abstimmen: https://www.vitamindservice.de/drosten <<<

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Ronjas Quellensammlung:

Zum Schluss möchte ich noch auf einige interessante Quellen hinweisen

Immunsystem und Vitamin D:

  • Penna D, Adorini L.:

Alpha,25‐dihydroxyvitamin D3 inhibits differentiation, maturation, activation, and survival of dendritic cells leading to impaired alloreactive T cell activation.
J Immunol 2000; 164: 2405– 11.

  • Philip T. Liu, Steffen Stenger, Huiying Li, Linda Wenzel, Belinda H. Tan, Stephan R. Krutzik, Maria Teresa Ochoa, Jürgen Schauber, Kent Wu, Christoph Meinken, Diane L. Kamen, Manfred Wagner, Robert Bals, Andreas Steinmeyer, Ulrich Zügel, Richard L. Gallo, David Eisenberg, Martin Hewison, Bruce W. Hollis, John S. Adams, Barry R. Bloom, Robert L. Modlin. :

Toll-Like Receptor Triggering of a Vitamin D-Mediated Human Antimicrobial Response.
Science24 Mar 2006 : 1770-1773
P. Szodoray, B. Nakken, J. Gaal, R. Jonsson, A. Szegedi, E. Zold, G. Szegedi, J. G. Brun, R. Gesztelyi, M. Zeher, E. Bodolay: The Complex Role of Vitamin D in Autoimmune Diseases. Scand J Immunol. 68(3), (261-9) 2008).

  • Rode von Essen, M., et al.:

Vitamin D controls T cell antigen receptor signaling and activation of human T cells.
Nature Immunology 11 (2010) 344-349.
University of Copenhagen. (2010, March 8). Vitamin D crucial to activating immune defenses. ScienceDaily. Retrieved April 1, 2020_ www.sciencedaily.com/releases/2010/03/100307215534.htm

  • Shirvani A, Kalajian TA, Song A, Holick MF.

Disassociation of Vitamin D's Calcemic Activity and Non-calcemic Genomic Activity and Individual Responsiveness: A Randomized Controlled Double-Blind Clinical Trial.
Sci Rep. 2019;9(1):17685. Published 2019 Nov 27. doi:10.1038/s41598-019-53864-1

  • Grant, W.B.; Lahore, H.; McDonnell, S.L.; Baggerly, C.A.; French, C.B.; Aliano, J.L.; Bhattoa, H.P.

Vitamin D Supplementation Could Prevent and Treat Influenza, Coronavirus, and Pneumonia Infections.

Preprints 2020, 2020030235 (doi: 10.20944/preprints202003.0235.v1).

Preventing a covid-19 pandemic: Can vitamin D supplementation reduce the spread of COVID-19? Try first with health care workers and first responders.
1 April 2020. https://www.bmj.com/content/368/bmj.m810/rr-42

  • William B. Grant, PhD and Carole A. Baggerly.

Vitamin D Supplements Could Reduce Risk of Influenza and COVID-19 Infection and Death.
Orthomolecular Medicine News Service, Apr 9, 2020

  • Petre Cristian Ilie et al:

The role of vitamin D in the prevention of coronavirus disease 2019 infection and mortality.
Aging Clinical and Experimental Research (2020). DOI: 10.1007/s40520-020-01570-8

  • Gröber U, Holick MF: Vitamin D.

Die Heilkraft des Sonnenvitamins.
Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 4., aktualisierte und erweiterte Auflage 2020 Kapitel 3.2.1 Schlagkräftiges Immunsystem [S.128-134]

Immunsystem und Vitamin C (!)

  • Levine M., Dhariwal K.R., Welch R.W., Wang Y., Park J.B.

Determination of optimal vitamin C requirements in humans.
Am. J. Clin. Nutr. 1995;62:1347S–1356S.

  • Parkin J., Cohen B.

An overview of the immune system.
Lancet. 2001;357:1777–1789. doi: 10.1016/S0140-6736(00)04904-7.

  • Carr AC, Maggini S.

Vitamin C and Immune Function.
Nutrients. 2017 Nov 3;9(11):1211. doi: 10.3390/nu9111211. PMID: 29099763; PMCID: PMC5707683.

Covid-19 und Vitamin C Infusionen

 

  • DIRECT TRANSLATION OF SHANHGAI MANAGEMENT GUIDELINE FOR COVID-19

Consensus and guidelines · New coronavirus infections • Expert consensus on comprehensive treatment of coronavirus disease
Shanghai 2019 Shanghai Coronavirus Disease Clinical Treatment Expert Group Chinese Journal of Infectious Diseases, 2020, 38: Pre-published online. DOI: 10.3760 / cma.j.issn.1000-6680.2020.0016 S.5f

  • Hartig, Wolfgang; Biesalski, Hans Konrad; Druml, Wilfred; et al.:

Ernährungs- und Infusionstherapie.
Standards für Klinik, Intensivstation und Ambulanz. 8., vollständig neu überarbeitete Auflage. Thieme Verlag, Stuttgart 2004.

  • ZhiYong Peng:

Vitamin C Infusion for the Treatment of Severe 2019-nCoV Infected Pneumonia.
2020, ClinicalTrials.gov, ID: NCT04264533

Vitamin D und Vitamin C nutzen gemeinsame Schlüsselgene:

  • Dong, W., Tian, C., Jiao, Y. et al.

Multiple genome analyses reveal key genes in Vitamin C and Vitamin D synthesis and transport pathways are shared.
Sci Rep 9, 16811 (2019). https://doi.org/10.1038/s41598-019-53074-9

Der Einfluss des Vitamin D auf Gene

 

  • Carlberg C.

Genome-wide (over)view on the actions of vitamin D.
Front Physiol. 2014 Apr 29;5:167. doi: 10.3389/fphys.2014.00167. PMID: 24808867; PMCID: PMC4010781.

Autophagie (36. Folge, S.6f) und Vitamin D:

 

  • Berridge MJ.

Vitamin D deficiency accelerates ageing and age-related diseases: a novel hypothesis.
J Physiol. 2017;595(22):6825–6836. doi:10.1113/JP274887

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ANMERKUNG DER REDAKTION:

Wir danken für Ihren fundierten Leserbrief!

Es wäre zu wünschen, dass der leitende "Komissar" (= Virologe) sich nicht nur mit "Angreifern" (= Viren ) auskennt, sondern auch mit den geschädigten Menschen.

 


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