Beim Zonulin erkennt die Stuhlprobe, was das Serum verschweigt

Dr. med. Raimund von Helden, Verbraucherberatung Privat-Institut VitaminDelta, 57368 Lennestadt referiert die Studie von C. HEIDT aus MÜNSTER i.W. mit einer im Design optimierten Grafik aus dieser Original-Studie.

2025-10-14

1) Fragestellung

  • Die Stuhlprobe zur Ermittlung des Zonulin-Wertes "stinkt" vielen Beteiligten: Patienten, Ärzten, Laboranten.
  • Patienten müssen selbst tätig werden und Labors benötigen einen Luftabzug und geruchsfreie Entsorgung.
  • Viele kommen auf die Idee, das Zonulin aus dem Serum zu bestimmen.
  • Ist der Serum-Wert gleichwertig zur Stuhlprobe?

Eine Studie aus Münster zum Rheuma (rheumatioiden Arthritis, RA) hat eine parallele Bestimmung beider Laborwerte publiziert (Scatter Plot).

Zitat über die Zielsetzung aus der ORIGINALARBEIT
Anfang: (übersetzt, Layout bearbeitet)

Erhöhte intestinale Permeabilität und Entzündungen, beide durch Dysbiose begünstigt, scheinen zur Pathogenese der rheumatoiden Arthritis (RA) beizutragen.

Zitat Ende

Schlüsselwörter: 

  • LPS; Calprotectin; kurzkettige Fettsäuren im Stuhl; Ballaststoffaufnahme; intestinale Entzündung; intestinale Permeabilität; rheumatoide Arthritis; Zonulin.

2) Methode

Pilotstudie

  • durchgeführt in einem einzelnen Zentrum,

Zielparameter:

  • Zonulin – einen Marker für die Durchlässigkeit des Darms
  • Calprotectin – einen Marker für die intestinale Entzündung
  • in Serum- und Stuhlproben
  • Rheuma-Patienten (RA)
  • handelsüblicher Testkits 
  • Plasmaspiegel von Lipopolysaccharid (LPS) – einem Marker für intestinale Permeabilität und Entzündung
  • univariate und multivariate Regressionsanalysen
  • bezüglich Zonulin und Calprotectin mit LPS, BMI, Geschlecht, Alter,
  • RA-spezifischen Parametern, Ballaststoffaufnahme und kurzkettigen Fettsäuren im Darm

3) Ergebnisse

Vergleich von Serum und Stuhlprobe des Zonulin in der Punktwolken-Grafik (überarbeitet):

  • Das Serum Zonulin ist bei Werten über 35 ng/ml als erhöht ausgewiesen
  • Das Zonulin aus der Stuhlprobe ist ab 100 ng/g [entspricht ungefähr = ng/ml] als pathologisch gekennzeichnet.
  • Grüner Rahmen: beide Werte normal (n=1)
  • Roter Rahmen: Serum pathologisch, Stuhlprobe normal (n=0)
  • Brauner Rahmen: Stuhlprobe pathologisch, Serum normal (n=43)
  • Schwarzer Rahmen: beides pathologisch (n=17)
  • Blauer Rahmen: Serum-Grenzwert maximal 100% überschritten, Stuhlproben-Grenzwert hingegen mehr als 300 % überschritten.
  • Der blauer Rahmen zeigt, dass die meisten Signale im Krankheitsfall den Normwert der Stuhlprobe um das 3- bis 8-fache übersteigen.
  • Der pathologische Serumwertes steigt im pathologischen Fall meist nur auf ca 45 ng/ml, also nur (45/35=1,286) allenfalls 30 % höher als der Grenzwert.
  • Die Amplitude für den Nachweis mit der Stuhlprobe ist daher mit 700% Zuwachs eindeutig besser.
  • 700/30=23,333 Die Trennschärfe ist bis zu 23-fach besser.

Schnittmengen-Beziehung: (Abbildung im linken Rand des Posters)

  • Bei einem Patienten war keiner der beiden Tests positiv (n=1).
  • Bei keinem einzigen Patienten war das Serum beim Aufspüren eines erhöhten Zonulinwertes überlegen (n=0).
  • Bei 17 Patienten waren beide Testmethoden positiv.
  • Braun: Bei 43 Patienten hingegen war nur das Zonulin in der Stuhlprobe erhöht, Fälle, bei denen die Serumprobe im Nahweis versagt hat.
  • Rot: Auch hat hier die Serumprobe in keinem einzigen Fall alleine zum Aufspüren pathologischer Fälle beigetragen.

4) Folgerungen

Wer gewinnt die Challenge?

  • Schade, dass die Bestimmung aus dem Serum so kläglich versagt hat.
  • Nicht ein einziges Mal konnte das Serum-Zonulin zusätzliche Erkenntnisse bereitstellen.
  • Die Darmwand schirmt daher nicht nur Problemstoffe ab, sondern verschlechtert auch den Nachweis des Zonulin wie eine Schallschutz-Wand den Lärm.
  • Die zusätzliche Mühe bei der Gewinnung des Zonulinwertes aus der Stuhlprobe ist daher auf jeden Fall gerechtfertigt.
  • Vorteile bei Diagnostik haben wir hier allerdings bei Kindern, denn der Stress einer Blutentnahme bleibt ihnen bei der Stuhlprobe erspart.

Klares Ergebnis:

  • Die Stuhlprobe erkennt mehr als 20-fach besserer Trennschärfe den krankhaften Zustand im Darm.
  • Der verbleibende Nutzen der Serum-Bestimmung ergibt sich als Zusatz-Bestimmung zur Stuhlprobe.
  • Ist das Serum-Zonulin erhöht, ist eine besondere Gefährdung des Körpers zu erkennen.
  • Wegen der potenziell ursächlichen Kraft auf die Entstehung von Rheuma ist eine frühe Diagnostik der Zonulin-Stuhlprobe zu empfehlen.

Als natürlichen Ausweg aus einem nachgewiesenen Zonulin-Stress hat sich die Einnahme des rezeptfreien Nahrungsergänzungsmittel NaNa10 herausgestellt.

  • Auf einen tropischen Vitamin-D-Spiegel sollte dabei stets geachtet werden.
  • Die Heilung des Zonulin-Syndroms läßt sich vermutlich durch die Besserung des "bRQ" (biologische Resilienz-Quotient) dokumentieren.
  • Der biologische Resilienz-Quotient:  www.VitaminDService.de/BRQ - ...verbindet die beiden potenziell ursächlichen Parameter in einer Formel.
  • Der Vitamin-D-Spiegel lässt sich mit dem Vitamin-D-Simulator.de ®  auf tropische Werte von 50 - 100 ng/ml steuern.

Quellenangaben

Heidt Christina, Kämmerer U, Fobker M, Rüffer A, Marquardt T, Reuss-Borst M.
Assessment of Intestinal Permeability and Inflammation Bio-Markers in Patients with Rheumatoid Arthritis.
Nutrients. 2023 May 19;15(10):2386.
doi: 10.3390/nu15102386.
PMID: 37242269; PMCID: PMC10221762.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37242269/

Anhang:
weitere Erkenntnisse der Studie

  • Die Zonulinspiegel im Serum zeigten sich bei längerer Krankheitsdauer häufiger als krankhaft.
  • Ältere hatte oft niedrigere Zonulinspiegel im Stuhl, jüngere waren öfter positiv.
  • Eine starke Assoziation zwischen Calprotectin im Stuhl und im Serum, sowie zwischen Calprotectin im Stuhl
  • Eine Verbindung von Rheuma und LPS (Lipopolysaccharid ) wurde bei Männern, nicht aber bei Frauen nachgewiesen.
  • Calprotectin im Stuhl könnte im Vergleich zum Serum ein besserer Biomarker für intestinale Entzündungen bei RA sein.



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