Ich hatte Thrombosen wegen Faktor-5-Mutation. Darf ich Vitamin D nehmen?


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1. Gerinnungs-Faktor-5: die "Leiden"-Mutation

(in römische Zahlen(I-II-III-IV-V): Faktor "5" = "V" = sprich fünf)

Ein Blutgerinnungsfaktor-5-Störung wurde 1955 erstmals von dem deutschen Arzt Max Hermann Hörder entdeckt. Sein Forschungsschwerpunkt war die Hämatologie.

Der biochemische Indikator "APC- Resistenz" wurde 1993 vom schwedischen Arzt Björn Dahlbäck in Südschweden zum ersten Mal beschrieben. Dahlbäck hatte 1989 bei einem jungen Mann eine ungewöhnliche Häufung von Beinvenenthrombosen beobachtet. Auch bei anderen Familienmitgliedern waren bereits Thrombosen aufgetreten. Dahlbäck benannte diese genetische Veränderung, nach dem Ort ihrer Entdeckung, der niederländischen Stadt "Leiden": Faktor V Leiden Mutation.  Weil früher die Stadt mit "y" geschreiben wurde findet sich auch oft der Begriff: Faktor V Leyden Mutation

Quelle Wikipedia : https://de.wikipedia.org/wiki/Faktor-V-Leiden-Mutation

Die APC-Resistenz ist eine vererbte Blutgerinnungsstörung. Das Blut gerinnt zu stark. Eine Veränderung am Erbgut ist hierfür verantwortlich.
Symptome treten auf, wenn sich wegen der überschießenden Blutgerinnung ein Blutgerinnsel (Thrombus) bildet und dieses ein Blutgefäß verschließt.

Kennzeichnender Indikator ist die APC-Resistenz: der Faktor 5 wird nicht mehr durch Protein C abgebaut und hat eine zu starke Wirkung. Normalerweise reagiert der Faktor 5 auf das gerinnungshemmend wirkende Eiweiß namens APC (= aktiviertes Protein C). Ein angeborener Widerstand (Resistenz) gegenüber APC entsteht durch eine Veränderung an den Genen für den Gerinnungsfaktor 5. Dieser Gerinnungsfaktor spielt bei der Gerinnung des Bluts eine wichtige Rolle.

Die angeborene APC-Resistenz ist der häufigste erblich bedingte Risikofaktor für die Entstehung von Thrombosen, denn bis zu 5 % der Bevölkerung sind betroffen. Eine nachgewiesene Faktor-V-Leiden-Mutation ist nicht zwangsläufig ein Grund für eine Therapie.

Es gibt zwei Formen von Faktor V Leiden:

Wenn Menschen mit nachgewiesener "APC-Resistenz neben dem veränderten Gen über eine zweite, normale Kopie des Gens mit unverändertem Faktor V verfügen, spricht man von einer sogenannten mischerbigen oder heterozygoten Faktor-V-Leiden-Mutation.
In diesem Fall ist das Risiko für eine Thrombose im Vergleich zur Normalbevölkerung um das 5- bis 10-fache erhöht.

Wenn jedoch beide Genkopien verändert sind, als reinerbige bzw. homozygote Faktor-V- Leiden-Mutation, erhöht sich das Risiko für eine Thrombose sogar um das 50- bis 100-fache.

homozygot: beide Gene sind gleichermaßen betroffen. Das ist selten: rein-erbig.
hetereozygot: die Gene sind verschieden, nur eines ist betroffen: Das ist häufig: mischerbig.

Quelle dazu: Onmeda

In Europa sind etwa 5 % heterozygote Träger und 0,05 bis 0,5 homozygote Träger
Wikipedia


 2. Fragen:  Welche Blutwerte sind ausschlaggebend:

- APC Resistenz: - Bei einem kranken Faktor 5 liegen diese Laborwerte unter einem Wert von 1,8

Bei wiederkehrenden Thrombosen könnte die Ursache auch woanders liegen. Beispiele für andere Ursachen wiederholter Thrombosen ist eine Störung der folgenden Faktoren:


- Protein C- Aktivität
- Protein S- Aktivität
- Antithrombin
- Thrombozyten

   zusätzlich wichtig 
- Vitamin D Spiegel: prüfen ob hier ein schwerer Mangel vorliegt
- Überprüfung des Magnesiumspiegels aus dem Vollblut

1. Wie hoch sollte der VD Spiegel sein, bei Faktor V Leiden sein?
Mindestens 60 bis 70 ng/ml
2. Diuretika und Faktor V Mutation - Warum gibt es da Probleme?
Wenn nicht ausreichend getrunken wird, birgt sich dann die Gefahr von dickflüssigem Blut und somit erhöhte Thrombose-Gefährdung.
Die Einnahme von Diuretika bei Faktor V Leiden ist daher problematisch.
3. Welche Medikamente fördern eine Thrombose und sollten bei Faktor V nicht eingenommen werden? 
Diuretika, Schlafmittel, weil sie oft die regelmäßigen Bewegungen in der Nacht reduzieren. Wer sich nach einer OP eine Schlaftablette geben lässt, hat nach einem "perfekten" Schlaf  möglicherweise eine "perfekte" Thrombose. 
4. Ist es wichtig bei einem auffälligen APC-Resistenz-Wert von unter 1,8 noch einen Gentest zu machen?  
Ja  - nur so kann man sicher sein.
5. Eine Frage zur "homozygoten" Form: Ist hier die dauerhafte Einnahme von Blutverdünnern wichtig?
Ja. Es müssen aber Medikamente sein, die auf den venösen Bereich wirken. ASS ist beliebt, der Nutzen reicht nicht aus.
6. Bei einer nachgewiesenen Faktor V-Störung: ist das Messen von Vitamin D eine Kassenleistung?
Ja, besteht eine derartige Störung, werden alle Blutuntersuchungen mit einer Symbolziffer budgetfrei.
 

3. Bei einer Faktor-5-Mutation sollte einiges beachtet werden: 

Medikamente:
Vorsicht bei Medikamenten, die Thrombose fördern. Eine solche Medikation stets mit dem Arzt besprechen.
Bewegung:
- bei Bus /Flugreisen von über 3 bis 4 Stunden, sollte Heparin gespritzt werden
- lange Liegezeiten bei Krankheit und im Krankenhaus erfordern Heparingaben
- Bei Faktor-V-Patienten, die sich Frakturen zugezogen haben und einen Gips benötigen:
Beeinflusst ein Gips den Blutfluß?
Ja!
Kann hierdurch eine Blutstauung entstehen, die thrombosefördernd ist?  
Ja!
 (Frakturen von vorneherein vermeiden: durch Vitamin D Einnahme! )
- langes Sitzen und Stehen vermeiden!
- Wichtig sind viel und regelmäßige Bewegungen !
- regelmäßige Übungen Venenpumpe: mit den Füßen wippen 
- Beine zwischendurch hochlegen
Hormone:
- Informationen an Ärzte insbesondere den Gynäkologen, geben betreff Faktor-5-Störung
- besser keine Einnahme von östrogenhaltigen Hormonpräparaten 
- keine Antibabypille, 
- Schwangerschaft: Verändert den Hormonhaushalts und die Zusammensetzung des Blutes. Veränderte Druckverhältnisse in den Venen bergen ein Thromboserisiko 
- ggf. Heparingaben sind erforderlich besonders bei der “homozygoten Form”
- keine Hormonersatztherapie in den "Wechseljahren". Östrogenpräparate, vor allem Östradiol verstärken das Risiko zur Thrombose.
Krampfaderleiden 
verstärken die Thrombosegefahr
-  Saunagänge, heiße Bäder bergen Risiken: Hitze darf nicht zu Austrocknung führen, daher zuvor schon trinken. Die Erwärmung soll von einer Abkühlung mit kaltem Wasser beendet werden. Wer nicht gut Wasser trinken kann und kaltes Duschen scheut, sollte die Sauna meiden. 
Infektionserkrankungen mit Fieber
-  erfordern  viel Flüssigkeit, starker Flüssigkeitsverlust verdickt das Blut
gesunde Ernährung
- reichlich frisches Obst und Gemüse zuführen
- viel trinken, Flüssigkeit fördert die Fließeigenschaft des Blutes
- Alkohol und Nikotin meiden 
Kontrolle des Vitamin-D-Spiegels bei Faktor-V-Störung: 
- regelmäßige Vitamin D Einnahme ist wichtig, denn
  ein Vitamin-D-Mangel kann die Thromboseneigung verstärken, ein guter Vitamin-D-Spiegel kann vorbeugen
Kontrolle des Magnesiumspiegels durch eine Untersuchung von Vollblut (Heparin-Vollblut-Analyse)
und das Zuführen von Magnesiumcitrat   Siehe unten: Chancen


4. Chancen durch Vitamin D und Magnesiumcitrat bei Faktor 5 Störung (Blutgerinnungsstörung)  

Bluthochdruck
Einige Patienten mit einer Faktor V Leiden Mutation verzeichnen hohe Blutdruckwerte. Auch hier entfaltet Vitamin D seine Wirkung günstig auf die Blutgefäße:
- VD entspannt die Blutgefäße
- VD verbessert die Elastizität der Gefäßwände, 
- wirkt der Verhärtung im Bindegewebe der Schlagadern entgegen
- es wird weniger Druck auf die Gefäße ausgeübt
- VD wirkt gefäßschädigenden Prozessen entgegen
- Das Risiko eines Bluthochdrucks kann verhindert werden

Bluthochdruck fördert die Entstehung von Schäden in den Wänden der Blutgefäße, ein Teufelkreis der mit Vitamin D verhindert werden kann
Zitat: „Sonnenlicht" von Thomas Klein, Hygeia-Verlag

- Vitamin D verhindert eine zu schnelle Blutgerinnung
-  VD reduziert somit das Risiko von Blutgerinseln
- durch VD geringere Gefahr das sich Blutgefäße verschließen

Chancen durch Magnesium
bei einer Blutgerinnungsstörung:
- verhindert eine zu schnelle Blutgerinnung
- reduziert somit das Risiko von Blutgerinseln
- Entsorgung von Stoffwechselgiften, Entgiftungsprozesse werden angeregt
   entnommen “Osteoporose“: Thomas Klein, Raimund von Helden



Fazit: 
 

Was können Betroffene tun, ohne dauerhaft auf Medikamente angewiesen zu sein?

 

  • Ein hoher Vitamin-D-Spiegel von ca. 60 ng/ml ist erstrebenswert.
  • Magnesiumcitrat wirkt vorteilhaft auf eine ausgewogene Blutgerinnung. 
  • Die Vermeidung von Östrogen-Präparaten ist dringend angeraten.
  • Regelmäßige wohldosierte Sonnenbäder im Sommer und die regelmäßige Einnahme hochdosierter Vitamin D Präparate im Herbst /Winter.
  • Eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung...
  • und viel Bewegung ist eine gute Prophylaxe.*

*Eine präzise Darlegung dieser Umschreibung findet sich in unserem Buch:
https://www.vitamindservice.de/osteo
 

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