Ostthüringer Zeitung: Vitamin D - Müssen wir im Winter mit Tabletten nachhelfen?

1) Stichwort: „Winter“ - die Illusion der Naturversorgung

IRREFÜHRUNG: 
„Ein gesunder Mensch speichert genug Vitamin D“. (...) Schatz (...)  „Klar wird im Winter durch die geringere UV-B-Strahlung in der Tat weniger Vitamin D synthetisiert“, so der emeritierte Direktor der Bochumer Universitätsklinik Bergmannsheil, „aber ein gesunder Mensch, der im Sommer regelmäßig unverhüllt nach draußen geht, speichert genug Vitamin D, um über den Winter zu kommen.“ Und das laut Schatz ganz ohne irgendwelche Pillen. (...) Das sieht auch Antje Gahl so, (…) DGE. Wie lange jeder letztlich von diesem Speicher zehren könne, ist sehr individuell (…)„Aber im Grunde reicht das, was man in den Monaten März bis Oktober an Vitamin D aufnimmt, um über den Winter zu kommen.“

RICHTIGSTELLUNG: 
Die Speicherung gibt es, doch diese reicht bei Weitem nicht aus. Die Verlustrate beträgt 15 bis 30 % pro Monat, die Speicher sind spätestens im Februar leer. Die alljährliche Grippewelle im März ist die Folge  des Vitamin-D-Mangels mit schlechter Abwehr von Virusinfekten.
 

2) Stichwort: „Niere“ - deplatzierte Warnungen

IRREFÜHRUNG:
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Gerade durch die dauerhafte und unkontrollierte Einnahme von Vitamin-D-Präparaten könne es laut Gahl und Schatz aber zu einer Überdosierung kommen. Mögliche Folgen seien beispielsweise eine Störung des Kalzium- und Phosphathaushalts mit Nierenproblemen wie etwa Nierensteinen."

RICHTIGSTELLUNG:
Erst eine höhere Menge von Vitamin D ermöglicht es, tropische Spiegel zu erreichen. Die Nieren werden sogar besser geschützt als im Vitamin-D-Mangel. Menschen im Vitamin-D-Mangel riskieren eine Verschlechterung der Nierenfunktion bei ErKrankung. Vitamin D ist das Schutztsystem auch für die Nierenfunktion

3) Stichwort: „Arzt“ -Angebliches Monopol

IRREFÜHRUNG:
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Auch aus diesem Grund sind sich alle drei Experten einig: Wer überlegt, Vitamin D einzunehmen, solle vorher in jedem Fall seinen Vitamin-D-Spiegel bestimmen lassen. Von einer pauschalen, unkontrollierten Einnahme raten sie ab."

RICHTIGSTELLUNG:
Vitamin D sollte zum Schutz des Immunsystems, zur Vorbeugung einer Vielzahl an Erkrankungen kontinuierlich in der entsprechend individuell berechneten Dosierung eingenommen werden. Ohne Einnahme fällt der schützende Vitamin-D-Spiegel  schnell wieder ab.
 

4) Stichwort: „1000“ „800“ - falsche Empfehlungen

IRREFÜHRUNG: 
„Wir raten wenn überhaupt zu Präparaten mit maximal 800 I.E. – pro Tag“, so Gahl. Das entspräche den empfohlenen 20 Nanogramm pro Milliliter. „Es gibt aber Präparate, die wesentlich höher dosiert sind, und das kann gefährlich sein.“
(...) Er selbst steht einer Substituierung durch Vitamin-D-Präparate ohnehin sehr skeptisch gegenüber. Er rät dazu explizit nur bei Säuglingen, um einer Rachitis vorzubeugen, alten und bettlägerigen Menschen, Personen, die nur vollverschleiert in die Sonne gehen, an Osteomalazie – einer Knochenerweichung infolge einer chronischen Darmerkrankung – oder Nieren-Insuffizienz leiden.
RICHTIGSTELLUNG: 
800 IE ist eine Babydoiserung für einen Säugling mit 8 kg. Ein 80 kg schwerer Erwachsene braucht logischerweise auf die 10 fache Dosis, entsprechend seinem Gewicht. Ohne Vitamin-D-Substitution im Herbst und Winter sind wir unzureichend gegen viele Krankheiten geschützt.

Notizen vom VitaminDservice

IRREFÜHRUNG: 
„Viele reden von einem Vitamin-D-Mangel, wo es eigentlich keinen gibt."
RICHTIGSTELLUNG:
Der Vitamin-D-Mangel ist erwiesen, das gibt sogar das Robert Koch Institut zu.

IRREFÜHRUNG:
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Laut Bundesamt für Verbraucherschutz (…) muss der Wert unter 12 ng/ml bzw. 30 nmol/l liegen, damit ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin-D-Mangel besteht. Für 99 Prozent der Bevölkerung sei ein Wert ab 20 ng/ml beziehungsweise 50 nmol/l adäquat. „Selbst wenn ein Labor den Vitamin-D-Spiegel als ‚erniedrigt‘ kennzeichnet, liegt meist noch gar kein Mangel vor“, betont Schatz. (…) “ Außerdem habe ein definitionsgemäß echter Vitamin-D-Mangel nur bei längerfristig sehr niedrigen Werten negative Auswirkungen."

RICHTIGSTELLUNG:
Die Zahlen können fast umgedreht werden: In den Wintermonaten haben 80 bis 90 Prozent der Bevölkerung einen Vitamin-D-Mangel. Die Empfehlung der amerikanischen Organisation Grassrootheath lautet: 40 bis 60 ng/ml.
Der Vitamin-D-Spiegel sollte mindestens bei über 30 ng/ml (Menschenrecht) liegen um den gewünschten Knochenschutz zu gewährleisten. 

 

Zum irreführenden Beitrag

https://www.otz.de/leben/ratgeber/vitamin-d-muessen-wir-im-winter-mit-tabletten-nachhelfen-id231025280.html

Link zur Gegendarstellung

https://www.vitamindservice.de/wette


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