HEFT: Beinschäden beim Geflügel (1960)

Wissenschaftliche Mitteilungen der Vitamin-Abteilung (Fa Roche)

Autor:
K. Bräunlich

Aus dem Inhalt:

Knochenveränderungen und Deformierungen sind häufig Folge einer Störung des Mineralstoffwechsels. Handelt es sich dabei um eine hemmung des Calcium- und Phosphorhaushaltes und ungenügende Verkalkung es Skleletts, dann kann dieser Zustand als typisches Symptome eines Vitamin-D-Mangels angesehen werden. (...) Die durch Vitamin-D-Mangel bedingte Verkalkungsstörung des Skeletts beim wachsenden Tier bezeichnet man als RACHITIS. Sie ist gekennzeichnet durch ungenügende Kalkeinlagerung in die Knochenmatrix, deren Osteoidsubstanz zu unregelmäßiger Wucherung neigt. Die Folge ist eine ungenügende Verhärtung der Knochen, die wiederum Verbiegung und Deformierung verursacht.

Sowohl bei jungen, als auch bei erwachsenen Hühnern, werden durch die RACHITIS bzw. Osteomalazie die langen Extremitätenknochen vornehmlich befallen und ihre Deformierung oder auch nur Schwächung bildet das augenfälligste Symptom am lebenden Tier.

  • Bei Jungtieren treten als Folge der blockierten Skelettentwicklung auch Wachstumsstörungen und -stillstand ein, meist während der 3. und 4. Woche (Thornton et al., 1959)
  • Bei Wassergeflügel treten die Gehstörungen und Verkrümmungen der beine besonders typisch und frühzeitig auf
  • Die Schnäbel werden auffalend weich, sodass die Nahrungsaufnahme behindert ist.

Die Verhütung von Vitamin D-Mangel bedingter Knochenerweichung und dadurch verursachter Beinschwäche besteht in ausreichender Versorgung der Tiere mit Kalzium, Phosphor und Vitamin D durch das Futter. (...) Vitamin D sollte dem geflügel vorwiegend in Form des Vitamin D3 zugeführt werden.

Küken:         0-8 Wochen:         Vitamin D3 500 IE /kg
Putenküken 0-8 Wochen           Vitamin D3 600 IE /kg

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