HEFT: Studien und Beitrag zum Thema Rachitis und Kieferdeformitäten (1930)

Autor:

Walter Schwandner

  • aus Stuttgart zur Erlangung der Doktorwürde der Zahnheilkunde

Auszug aus dem Inhalt:

Nach Auffasung namhafter Autoren (...) soll die RACHITIS zu den Krankheiten gehören, die schon in wenigen Jahrzehnten aus der Geschichte der Menschheit ausscheiden. Doch dürfte diese Voraussagung erst dann eintreffen, wenn die eigentliche Grundursache der Krankheit erkannt sein wird. Die Wissenschaft ist zwar einen wesentlichen Schritt dem Ziel entgegengekommen, wenn sie erklären kann, dass die Krankheit RACHITIS heute unbedingt geheilt und prophylaktisch beeinflusst werden kann. Ungleich schwieriger ist es jedoch bestehende rachitiche Deformitäten zum Verschwinden zu bringen.

Die äußeren klinischen Symptome des pathologischen Skeletts sind allgemein bekannt:

  • Kraniotabes,
  • Rosenkranz
  • Epiphysenauftreibung,
  • verschiedene Verkrümmungen am Brustkorb, am Becken, an den Extremitäten
  • Infraktionen, Frakturen, Umbauzonen an den Knochen usw.
  • Auch am Kiefer und an den Zähnen kann die Diagnose ohne allzu große Schwierigkeiten gestellt werden. Fast bei allen rachitischen Kindern wird der pathologische, mit Kieferkompression verbundene hohe Gaumen gefunden
  • (...) Des öfteren werden Hemmungen am Längenwachstum des Kiefers beobachtet.
  • Fast immer sind Hypoplasien als Merkmale der RACHITIS vorhanden.
  • (...) auffallende Verzögerung der Dentination und abnormale Kleinheit der Zähne als rachitische Merkmale anzusprechen

(...) Als weiteres Hilfsmittel der Diagnose steht das Röntgenbild zur Verfügung.
(...) Durch die chemische Analyse des Blutes ist die Möglichkeit gegeben, die intermediären Stoffwechselvorgänge bei Rachitis zu verfolgen.
(...) Das Hauptaugenmerk ist dabei auf den Kalk - und Phosphorgehalt des Blutes zu richten. 
(Seite 6, 7, 8)