Soll ich im Winter zusätzlich Vitamin D nehmen? Gedruckte Halbwahrheiten !


« zurück zur Seite „AKTUELLES"

Warum sind die Informationen über Vitamin D von Fehlern durchzogen?


Haben die Verantwortlichen etwa Angst vor der Welle der Bedürftigen?

Ich gebe zu: dieses hier von mir rezensierte Magazin "Hausarzt" liegt auch bei uns in der Praxis aus. Das bedeutet nicht, das darin keine Fehler sind.

Um so wichtiger ist es mir, die falschen Aussagen zu kommentieren, da sie sogar zur Hälfte grob irreführend sind. Die Fehler sind  mit der roten Notfall-Lampe in der Grafik markiert. Lesen Sie meine Kommentare zu allen 6 Punkten, die in der Grafik nummeriert sind:
 

  1. Richtig ist, dass viele einen Mangel an Vitamin D  haben. (Es bleibt die Frage, warum hier nicht auf die besonderen Gefahren hingewiesen wird.)
  2. Richtig ist, dass der Vitamin-D-Mangel eine Bedeutung hat, für viele Krankheiten. (Es bleibt die Frage, warum hier keine therapeutischen Erfolge erwähnt werden.)
  3. Falsch: Es ist völlig abwegig, dass im Winter ein Aufenhalt von 30 Minuten an der "frischen Luft" ausreichen könnte. Winterlicher Sonnenschein auf Händen und Gesicht retten den Vitamin-D-Spiegel nicht vor dem Absturz auf 10 ng/ml.
  4. Richtig: Müdigkeit, Knochenschmerz und gedrückte Stimmung sind tatsächlich ein Hinweis auf einen Vitamin-D-Mangel. Das habe ich vor über 10 Jahren selbst als erster herausgefunden und darüber ein Buch geschreiben. Es fehlt allerdings der Hinweis, dass diese Probleme ursächlich behoben werden können: mit der Vitamin-D-Therapie. 
  5. Falsch: Eine Empfehlung von 2000 Einheiten Vitamin D pro Tag kann beim Erwachsenen lediglich einen Vitamin-D-Spiegel von etwa 25 ng/ml bewirken. Ein gesunder Wert mit der Kontrolle des latenten Krebsrisikos ist erst ab 40 ng/ml gegeben.
  6. Falsch: Veganer sind keineswegs schlechter dran, als Fleischesser, sondern genau so schlecht. Der Verzicht auf Eier ist kaum relevant. Eier enthalten etwas Vitamin D, weil Hühnerzüchter klüger sind als Ärzte. Hühnerzüchter haben die Erfahrung gemacht, das Vitamin D im Futter verhindert, dass die Eierschalen brechen. Daher wird seit langer Zeit Vitamin D ins Futter gemischt. Ein paar Eier können allerdings nicht retten, denn 20 Eier haben nur 2000 Einheiten.


Es wäre schon ein Fortschritt, wenn die Menschen in diesem Lande soviel Vitamin D bekämen, wie es für Hühner üblich ist. Leider ist das, was für Hühnerfutter erlaubt ist, beim Menschen "verboten"!

Meine Forderung:

Gebt den Menschen in diesem Land dasselbe Recht wie den Hühnern: genügend Vitamin D im "Futter" ! Schluss mit den falschen Vertröstungen.

Was absurd klingt, ist leider bitterer Ernst: Das Land in dem einst das Vitamin D entdeckt wurde,  und zum Nobelpreis gereichte, hat im internationalen Vergleich katastrophal niedrige Vitamin-D-Spiegel. 

Die vorgelegten Irrtümer sind ein Beweis dafür, wie aktuell mein neuestes Video ist:

https://www.vitamindservice.de/10Fehler


Dr. med. Raimund von Helden, Hausarzt
 

 

Quellen:

Mortalität bei schlechtem Vitamin-D-Spiegel:

Dies ist die wissenschaftliche Quelle für die nachgewiesene signifikante Verknüpfung von Mortalität und Vitamin-D-Spiegel in Deutschland:

Autoren: Zittermann A, von Helden R, Grant W, Kipshoven C, Ringe JD. 

Titel: An estimate of the survival benefit of improving vitamin D status in the adult german population.

freier Zugang: Dermatoendocrinol. 2009 Nov;1(6):300-6. doi: 10.4161/derm.1.6.10970. PubMed PMID:21572875 PubMed Central PMCID: PMC3092570

Link: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3092570/

Hühnerfutter: 3000 Einheiten je 100 g Futter 

http://www.weissachmuehle.de/pdf/deklarationen/deklarationen_huehnerfutter.pdf


« zurück zur Seite „AKTUELLES"