Frage:
Grüße Sie, Herr von Helden,habe vor 10 Tagen den Vitamin D3 - Blutspiegel machen lassen.
Der Wert wurde jetzt mit "62 pg/ml" angegeben.
Ist dieser Wert vergleichbar mit ng / ml ?
Antwort:
Nein - hier ist offenbar ein Fehler in der Arztpraxis passiert: Falscher Vitamin-D-Wert angefordert. Ja, es gibt mehrere Formen des Vitamin D (Metaboliten), zwei davon werden von den Laborärzten angeboten. Das führt in ungeübten Praxen immer wieder zur Verwechslung.Erläuterung:
Für den "Vitamin-D-Spiegel", auch das „passive Vitamin D“ oder Vitamin-D-Speicher genannt, gibt es Angaben in...- ng/ml - das ist die Einheit die wir auf unserer Webseite verwenden
- nmol/l - das findet sich in vielen Publikationen und kann unter diesem Link umgerechnet werden
- ug/l - diese Angabe wird nicht umgerechnet, denn die Angaben sind Identisch mit ng/ml
- pg/ml - das ist keine Angabe für den Vitamin-D-Spiegel, sondern für das aktive Vitamin D
Bei der Angabe "pg/ml" handelt es sich hingegen um das aktive Vitamin D - das „1,25-Vitamin-D3“. Dieser Wert geht nach Bedarf innerhalb von Stunden rauf und runter, beim Sport geht er hoch um den Calcium-Bedarf zu erfüllen, in der Nacht wird er wieder heruntersinken.
Dieser Wert unterliegt also starken Schwankungen und ist im Niveau stets ständig rund 1000 x niedriger als der Vitamin-D-Spiegel: Picogramm statt Nanogramm!
Es ist nicht das, was Sie haben wollten. Die führende "1" beim "1,25-Cholecalciferol" ist der einzige Unterschied - da kann man sich schon mal vertun, wenn man nicht so genau Bescheid weiß.
Und jetzt?
Sie sollten auf der korrekten Bestimmung des Vitamin-D-Spiegels bestehen - angefordert als "25-Cholecalciferol". Gerade wenn Sie die Kosten privat tragen müssen "IGEL-Leistung", können Sie die fehlerhafte Umsetzung des Auftrages ablehnen. Wer lediglich ein Bier bestellt hat, sollte sich keine Altbierbowle mit Früchten vorsetzen lassen.Einfacher geht es mit unserem Vitamin-D-Spiegel online.
Nachtrag:
Habe nochmals im Labor nachgefragt. Man sagte mir, dass dieser Laborwert für die Nieren wichtig sei .Spezialfall Niereninsuffizienz:
Tatsächlich, wenn Sie schlechte Nieren haben, dann klappt es nicht mit der Aktivierung des Vitamin D vom 25-Cholecalciferol zum 1,25-Cholecalciferol.Die Folge: Herzschwäche, Wassereinlagerung.
Wer eine schwache Nierenfunktion hat:
- erhöhtes Kreatinin und
- ein Calcium im unteren Normbereich, ...
Wenn das dann alles zusammenkommt
- Nierenschwäche (Niereninsuffizienz)
- Calcium unter 2,2 mmol/l und
- niedriges aktives Vitamin D (1,25-Cholecalciferol),...
Mit einer Gabe von 0,25 ug Calcitriol als Kapsel fängt man an. Bei der Gabe von aktivem Vitamin D muss man dann allerdings den Calcium-Spiegel beobachten.
Die Erfolge sind oft verblüffend und lassen sich an einem sinkenden NTpro-BNP-Wert schön darstellen.
Die Messung des 1,25-Cholecalciferol kann also im Sonderfall sinnvoll sein, man muss aber verstehen, wozu man die Messung macht.
Fazit:
Aktives Vitamin kann nierenkranke Menschen vor einer Herzinsuffizienz und vor Elektrolyt-Mangel bewahren.Dr. med. Raimund Helden, © Institut VitaminDelta - www.vitaminDservice.de
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