Fragen an Dr. med. Raimund von Helden

Herr Doktor von Helden, wie ist die Idee zu der Entwicklung von NANA10 entstanden?

Dr. von Helden:
Ich war im Frühjahr 2023 in der praktischen Tätigkeit unserer Praxis mit zahllosen ungelösten Problemen konfrontiert. Symptome von Erschöpfung, Long-COVID, Autoimmunerkrankungen, Reizdarm-Syndrom und vielen anderen. Ich hatte innerhalb kurzer Zeit eine Liste von über 100 Patienten mit anhaltenden Leiden und ungelösten Problemen.
Das Problem dieser Patienten besteht auch darin, dass es im ganzen Land für diese Fragen keinen einzigen Anlaufpunkt gibt, zumindest nichts was man als Kassenpatient innerhalb von einem Monat erreichen kann. Die Auffassung, dass der Hausarzt "Problemfälle an Spezialisten" überweisen könne, erweist sich hier als Illusion.
Not macht der erfinderisch, sagte ich mir und schaute in die renommierte Fachliteratur auf www.Pubmed.gov - die Datenbank mit über 30 Millionen Publikationen. Hier versuchte ich, Ansätze zur Behandlung selbst zu finden.

Was haben Sie dabei herausgefunden?

Dr. von Helden:
In der medizinischen Wissenschaft unserer Tage spielt das Syndrom des durchlässigen Darmes eine besondere Rolle als Hoffnungsträger. Das so genannte Leaky-Gut-Syndrom könnte für alle diese genannten Bereiche von Bedeutung sein.

Was versteht man unter einem Leaky-Gut-Syndrom?

Dr. von Helden:
Die Hypothese geht davon aus, dass die Darmschleimhaut geschädigt wurde, sei es durch Virusinfekte, Coronaviren, Stress, Alkohol, Vergiftungen oder Allergien.
Der Darm ist anschließend durchlässig und das, was an faulen und üblen Gasen und Flüssigkeiten dort enthalten ist, kann in den Körper übertreten.
Es ist gut vorstellbar, dass Leber und Niere diese Entgiftungs-Funktionen zwar leisten, aber dennoch Erschöpfung, Schwäche und eine Fehlreaktion des Immunsystems eintreten.
Bei den Corona-Infektionen wurde überall beobachtet, dass Viren die Schleimhäute und die angrenzenden Nerven für das Riechen und das Schmecken schädigen können. Auch haben viele mit Übelkeit und Durchfallerkrankungen zu tun gehabt. Daher ist es plausibel, dass hier eine fehlende Erholung auch als fehlende Regeneration der Schleimhäute aufgefasst werden darf.

Wie kann man solche Zustände beweisen?

Leider ist die gesamte konventionelle Laborpalette und die Prüfung auf Entzündungen bei solchen chronischen Schwächezuständen meist unergiebig. Das führt dazu, dass die meisten sich damit nicht weiter beschäftigen möchten und können. Oft heißt es dann: "Wir können nichts feststellen, also haben Sie auch nichts!"
Ich habe hingegen gesehen, wie viele Menschen, die lebenslang voller Optimismus und Tatkraft waren, ihren Schwung komplett verloren haben. "Ich möchte wieder arbeiten, aber ich kann nicht. Nach 5 Minuten muss ich mich vor Erschöpfung hinlegen. Es ist zum Heulen."
Vor Corona konnte ich in etwa der Hälfte der Fälle von anhaltender Erschöpfung mit einer Beendigung des Vitamin-D-Mangels schöne Erfolge erzielen. Die jetzige Situation im Jahr 2023, zeigt jedoch, dass es in den genannten Situationen mit einer Korrektur des Vitamin-D-Mangels nur ein erster Schritt getan ist. Vielen ging es ein Stück besser, doch die Arbeitsunfähigkeit wurde nicht überwunden.
Bei den Laborwerten habe ich gelegentlich eine geringe Erhöhung der Leberwerte und des Thrombose-Indikators (D-Dimer) gefunden. Doch dies sind alles nur sekundäre Parameter, die recht vieldeutig sind. Sie bieten keinen therapeutischen Ansatz.
Jetzt gibt es mit der Messung eines speziellen Darmproteins im Serum und im Stuhlgang einen wertvollen Parameter: das Zonulin.

Worin besteht der Wert des Zonulin?

Dr. von Helden:
Die Räume zwischen den Darmzellen müssen abgedichtet sein. Sie müssen standhalten gegenüber dem Druck von Gas und Flüssigkeit, damit der Körper nicht durch diese Stoffe geschwächt wird.
In der Zone zwischen den Darmzellen befinden sich feste Verklebungen der Zellen, die so genannten "Tight Junctions".
Hier ist ein spezielles "Klebstoff"-Protein eingebaut, das Zonulin. Kommt es zu einer Störung dieser Architektur, so erscheint das Zonulin im Blut und im Stuhlgang. 
Es ist wie die Silikonfuge im Badezimmer, die beschädigt herunterfällt und das Eindringen von Wasser in Wand und Boden ermöglicht. Die verschimmelte Nasszelle ist vorprogrammiert.

Was sind die neuen Ansätze zur Therapie?

Dr. von Helden:
Verschiedene Studien haben gezeigt, dass es bei diesen Beschwerdekomplexen darauf ankommt, dem Darm verbesserte Bedingungen zu schaffen. So kann er vermutlich von einer dauerhaften Beschädigung in einen Reparaturmodus übergehen. Im besten Falle kann die Erkrankung ausheilen.
Wir müssen also fragen, was der Darm und seine Zellen für eine Reparatur benötigen. Was ist eine geeignete "Hilfe zur Selbsthilfe"?
Hier spielen Aminosäuren, Naturstoffe mit Phenol-Gruppen wie Zimt und Kurkuma, sowie Probiotika und eine Diät die wichtige Rolle.

Warum haben Sie sich in genau dieses Thema vertieft?

Dr. von Helden:
Die Pharmazie ist aufgerufen, Problemlösungen für die Krankheiten der Menschen zu entwickeln. Dabei werden zielsicher stets neuartige Substanzen geplant, die die anschließende Patentierung ermöglichen. Mit der Zulassung als Arzneimittel gibt es dann eine Monopolstellung des Herstellers mit entsprechenden Gewinn-Perspektiven für die Aktien der Gesellschaft.
Doch schon beim Vitamin D und später bei unserem Buch über die Osteoporose habe ich die Belege dafür erbracht, dass in vielen Fällen schon eine verbesserte Bereitstellung von natürlichen Stoffen zur Selbstheilung führt.
So ergibt sich auch bei zahlreichen Problem-Syndromen die Frage, ob speziell der Darm und die damit verbundenen Symptome von Schwächung und Fehlfunktion durch eine Bereitstellung von Nährstoffen in passender Dosis geheilt werden können.

Wo sind die Belege dafür, dass diese Stoffe tatsächlich günstige Effekte zeigen?

Dr. von Helden:
Zum einen beziehe ich mich hier auf die Fachliteratur. Zur journalistischen Darstellung der aktuellen Wissenschaft haben wir einen eigenen Websiten-Bereich erstellt.
Zum anderen gibt es in unserer Praxis unter der Einnahme der Nährstoffmischungen deutliche Erfolgsberichte.
Doch weil der eigentliche Beleg noch aussteht, habe ich mir dieses Projekt NANA10 ausgedacht. So kann unsere Gemeinschaft der www.VitaminDBerater.de nach dem Nutzen forschen, ohne dass ständig jemand eine kommerzielle Absicht unterstellt.

Kann man einem Erfolgsbericht trauen?

Dr. von Helden:
Diese gute Frage kenne ich schon aus den 40 Jahren meiner ärztlichen Tätigkeit. 
Eine weitere Fokussierung dieser Frage ergab sich aus der Entdeckung der Vitamin-D-Therapie, die ich seit 2006 einsetze und die ich 2011 auf dem Kongress in der Charité Berlin vorgestellt habe  Auch hier berichteten viele Patienten von positiven Effekten nach der Einnahme.
Solche Berichte sind dann zunehmend relevant, wenn es sich um die rasche Verbesserung von langjährigen Beschwerden handelt.
Zum anderen gibt es in zahlreichen Fällen auch eine belegbare Veränderung von Labor-Parametern, wie ich es in der www.VitaminDZeitung.de immer wieder dargestellt habe.

Warum veröffentlichen Sie nicht in der internationalen englischen Fachpresse der Medizin?

Dr. von Helden:
Das würde ich gerne machen, doch eine Publikation gelingt im Prinzip nur den Wissenschaftlern, die an einer Universität tätig sind und zudem als vernetzte Gruppe von Wissenschaftlern auftreten. 
Ich habe auch im Team mit befreundeten Wissenschaftlern über zwei Jahre unzählige Anträge gebraucht, bis ich einen einzigen Beitrag zur Sarkoidose und deren Ursachen veröffentlichen konnte. Angesichts eines vollen Wartezimmers ist mir die Zeit dafür zu schade.
Man muss sich vor Augen halten, dass weniger als 10 % der eingereichten Publikationen in den Zeitschriften der Medizin veröffentlicht werden. Es gibt also unglaubliche Warteschlangen, wo vorwiegend die bekannten Teams Einlass finden. 
Neuerdings gibt es allerdings Internet Plattformen, in denen jeder seine wissenschaftliche Publikation als Preview hochladen kann. Das habe ich auf ResearchGate getan.

Wie sehen Sie die Zukunft für die Anwendung ihrer Nährstoffkombination?

Dr. von Helden:
Durch die Gratis-Abgabe meiner Pulvermischung an langjährige Patienten unserer Praxis habe ich in einigen Fällen sehr positive Rückmeldungen  bekommen. Auch zeigte sich mehrfach, dass ein erhöhtes Zonulin unter der Einnahme rückläufig war. Allerdings muss dies weiter erforscht werden.
Da meine Möglichkeiten begrenzt sind, das Pulver selber zu mischen, habe ich die Rezeptur als Open Source Produkt abgegeben. So kann ich frei von eigenen kommerziellen Interessen über den Nutzen und die Risiken berichten. Ich kann im Kollektiv der www.VitaminDBerater.de und weiterer Helfer diesen Ansatz einer Nährstoffbehandlung begleiten und nötigenfalls nachbessern.

Warum haben Sie keine Lizenzgebühren für das Produkt NANA10 ausgehandelt?

Dr. von Helden:
Meine Internetseite "VitaminDService" ist eine Verbraucherberatung, die keine Nährstoffe, nicht einmal Vitamin D zum Kauf anbietet.
Das schafft Vertrauen und beweist die Unabhängigkeit.
Eine kommerzielle Nutzung einer solchen Nährstoffkombination hätte das Konzept einer unabhängigen Beratung gestört.
Es bleibt also dabei, dass unsere Einnahmen aus den Beiträgen der Nutzer kommen. Wir nehmen derzeit etwa zehn Euro für die Nutzung über 365 Tage. Dadurch kann jeder sein eigenes www.VitaminDKonto.de pflegen, den Vitamin-D-Spiegel online abschätzen, den www.VitaminDRechner.de und auch den ® www.VitaminDSimulator.de nutzen.

Wie erfahren wir von der weiteren Entwicklung des Projektes?

Dr. von Helden:
Der bereits bestehenden Newsletter, der über die Seite www.vitaminDBrief.de gefunden werden kann, wird in Zukunft auch die neuen Aspekte berichten.

Vielen Dank für Ihre Zeit!

Dr. von Helden: ich danke auch.