Was versteht man unter einem Leaky-Gut-Syndrom?

Die Antwort

  • Das Konzept geht davon aus, dass die Darmschleimhaut geschädigt wurde, sei es durch Virusinfekte, Coronaviren, Stress, Alkohol, Vergiftungen oder Allergien.
  • Der Darm ist anschließend übermäßig durchlässig und das, was an faulen und üblen Gasen und Flüssigkeiten dort enthalten ist, kann in den Körper übertreten.
  • Es ist gut vorstellbar, dass Leber und Niere diese Entgiftungs-Funktionen zwar leisten, aber dennoch Erschöpfung, Schwäche und eine Fehlreaktion des Immunsystems eintreten.
  • Bei den Corona-Infektionen wurde überall beobachtet, dass Viren die Schleimhäute und die angrenzenden Nerven für das Riechen und das Schmecken schädigen können. Zusätzlich haben viele mit Übelkeit und Durchfallerkrankungen zu tun gehabt. In der Folge ist es plausibel, dass hier eine fehlende Erholung auch als fehlende Regeneration der Schleimhäute von Atemwegen und (!) Darm aufgefasst werden darf.

Leaky Gut – Wenn die Darmwand durchlässig wird

  • Die Darmwand funktioniert wie eine Uferbefestigung, die normalerweise schädliche Stoffe zurückhält und nur ausgewählte Nährstoffe in den Körper gelangen lässt.
  • Bei einem sogenannten Leaky Gut (durchlässiger Darm) entstehen jedoch „Löcher“ in dieser schützenden Barriere.
  • Das führt dazu, dass unerwünschte Substanzen in den Blutkreislauf eindringen können.
  • Dieser Zustand kann weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit haben, da der Darm eine zentrale Rolle im Immunsystem und der Regulierung von Entzündungen spielt.

Zonulin – Der „Schlüssel“, der die Barriere öffnet

  • Zonulin ist ein Protein, das die Verbindungen zwischen den Zellen der Darmwand, sogenannte Tight Junctions, reguliert.
  • Unter normalen Umständen öffnen und schließen sich diese Verbindungen, um die Aufnahme von Nährstoffen zu ermöglichen.
  • Wird jedoch zu viel Zonulin ausgeschüttet, etwa durch Gluten oder andere Trigger, bleiben die Tight Junctions offen.
  • Diese dauerhafte Öffnung ist vergleichbar mit Löchern in einer Uferbefestigung, durch die unkontrolliert Wasser eindringen kann.

Einfallstor für schädliche Substanzen

  • Durch die entstandenen Lücken können schädliche Substanzen wie Bakterien, Toxine und unverdaute Nahrungspartikel in den Blutkreislauf gelangen.
  • Diese Fremdstoffe agieren wie „Trojaner“ und umgehen die sonst zuverlässige Schutzfunktion der Darmwand.

Die Folgen: Alarm im Immunsystem - Entzündungsreaktionen 

  • Sobald schädliche Substanzen in den Blutkreislauf gelangen, erkennt das Immunsystem sie als Bedrohung und reagiert mit einer Abwehrreaktion.
  • Diese Entzündungsreaktionen sind nicht auf den Darm beschränkt, sondern können sich im gesamten Körper ausbreiten und zu chronischen Entzündungen führen.

Auswirkungen auf das Gehirn – Leaky Brain

  • Die erhöhte Durchlässigkeit kann auch das Gehirn betreffen.
  • Schadstoffe, die durch den Darm in den Blutkreislauf gelangen, können die Blut-Hirn-Schranke durchdringen und dort Entzündungen auslösen.
  • Dieser Zustand wird als Leaky Brain bezeichnet und zeigt die enge Verbindung zwischen Darm- und Gehirngesundheit.

Der Teufelskreis des Leaky Gut

  • Ein undichter Darm kann schnell in einen Teufelskreis münden: Mehr Entzündungen erhöhen die Durchlässigkeit der Darmwand 
  • Der Körper reagiert auf eingedrungene Schadstoffe mit Entzündungen, die die Struktur der Darmwand weiter schwächen.
  • Mehr Durchlässigkeit führt zu mehr Entzündungen – Durch die geschwächte Darmwand gelangen noch mehr schädliche Substanzen in den Körper, was die Abwehrreaktionen weiter anheizt.
  • Dieser Teufelskreis bringt das gesamte Immunsystem aus dem Gleichgewicht und kann langfristig chronische Erkrankungen fördern, darunter Autoimmunerkrankungen, Allergien oder neurologische Störungen.

Mögliche Ursachen von Leaky Gut - Typische Symptome:

  • Verdauungsbeschwerden: Blähungen, Bauchschmerzen, Krämpfe, Durchfall oder Verstopfung.
  • Chronische Müdigkeit: Energiemangel durch systemische Entzündungen.
  • Nahrungsmittelunverträglichkeiten: Reaktion auf bestimmte Lebensmittel.
  • Hautprobleme: Allergien, Akne, Ekzeme oder Rötungen.
  • Autoimmunerkrankungen: Verstärkte Immunreaktionen durch eindringende Fremdstoffe.

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