HEFT: Zähne und Kiefer bei Hunderachitis (1925)

Autor:
W. Bauer, Insbruck

 

Aus dem Inhalt:

(...) Ich entschloss mich, den Hund als Versuchstier zu wählen 
Bestimmend für die Versuchsanordnung war auch die in neuerer Zeit gewonnene Erkenntnis von der Bedeutung des Lichtes.
Von zwei 8 Wochen alten Hunden des gleichen Wurfes (Foxterriers) wurde der an Gewicht schwerere als Versuchstier gewählt und in einem absolut dunklen Raum, der dem Tiere volle Bewegungsfreiheit ermöglichte mit der (...) Diät B gefüttert, während der leichtere Hund als Kontrolltier im Hundezwinger Normalkost hatte.
Die Diät B (Magermilch 250 bis 350 cm3, 70 % Weizenbrot ad libitum, Leinöl 10 cm3, hefe 5 bis 10 g, Apfelsinensaft 3 cm3, NaCl 1 bis 2 g) wurde streng eingehalten und Versuchstier und Kontrollhund wöchentlich gewogen. Der Versuchshund, welcher die Kost ausgezeichnet vertrug und gerne fraß, zeigte bereits nach 6 Wochen, obwohl sein Körpergewicht bis dahin 200 g (bei der Einstellung in den Versuch wog er 1270, der Kontrollhund 1150 g) zugenommen hatte, deutliche Verkrüppelungen der Extremitäten, die in der folgenden Zeit bei bestem Gedeihen des Hundes sich noch wesentlich steigerten, bis er schließlich nicht mehr laufen und nur mehr mit Mühe kriechen konnte. 

Im Gegensatz zu den Versuchstieren, die als apathisch und letharisch geschildert sind, war mein Versuchshund besonders lebhaft und verspielt, lebhafter als der Kontrollhund. (...) Der Zahnwechsel war beim Kontrollhund bereits 1 Monat vorher fast vollkommen beendet gewesen, während er beim Versuchstier am Tage der Sektion nur im Bereiche der unteren Frontzähne, die bereits durchgebrochen waren, im Gange war. Makroskopisch waren keine Unterschiede zwischen den bleibenden Zähnen des Normaltiers und den nur noch wenig sichtbaren bleibenden Frontzähnen des Diäthundes feststellbar. Auffallend war die in die breite gezogene Kopfform des Versuchshundes. 
Die Sektion des Versuchshundes ergab eine besondere Weichheit der Knochen.
(Seite 409)