ZEITSCHRIFT: Die Erfolge der heutigen Rachitisbehandlung bei orthopädischen Kranken (1930)

Aus der orthopädischen Klinik München

Autor:
Dr. Otto Mayr

  • Assitent der Klinik

 

Aus dem Inhalt:

Die Arbeit berichtet über die Erfahrungen der Münchener Orthopädischen Klinik in der Allgemeinbehandlung der Rachitis. 
Durch die systematischen Untersuchungen mit Ultrviolettbestrahlung in der Biesalskischen Klinik durch Huldschinski und durch die Entdeckung des bestrahlten Ergosterins durch Windaus und Pohl wurde erst eine zielsichere Rachitistherapie möglich. 
(Seite 310)

Eine günstige Einwirkung der Sonne auf Rachitis dürfen wir wohl seit Erkennung der Krankheit als bekannt annehmen. Glisson nennt in seiner ersten Rachitisbeschreibung das feuchte und kalte Klima einen teil der Ursache der Rachitis. Stölzner sagt 1904, dass es allgemein anerkannt sei, dass die Rachitis in der warmen Jahreszeit leichter zur heilung komme als in der kalten.
​(Seite 312)

Anfang 1927 ist es den beiden Sterinforschern Windaus und Pohl gelungen, bestrahltes Ergosterin isoliert herzustellen und in genauen biologischen und chemischen Versuchen zu prüfen. Durch die Firmen (...) ist das Präparat "Vigantol" in Form von Öl und Tabletten in den Handel gekommen. Früher wurde die Wirkung nach Prozenten berechnet, heute ist es standaisiert und wird nach biologischen Einheiten gezählt. (...) Das Vigantol ist seiner Wirkung ausgezeichnet und genau dosierbar. Ungefähr 5 ccm des alten und 25 ccm des neuen Vigantols reichen aus, um selbst eine schwere Rachitis zum Ausheilen zu bringen.
(Seite 316)

aus der Zeitschrift für orthopädische Chirugie