HEFT: Untersuchungen über die Entwicklung von Junghennen bei besonderem Zusatz von Vitakalk, Vigantol, Lebertran und Deutscher Molke zum Grundfutter (1935)

Autor: 
Hellmuth Schneider 
approb. Tierarzt 

Aus dem Inhalt:

Das antirachitische oder Vitamin D
Es wurde erst verhältnismäßig spät entdeckt, weil es ebenso wie Vitamin A fettlöslich und mit ihm sehr oft vergesellschaftet vorkommt. Seine Skelettentwicklung begünstigende Wirkung schrieb man dem Vitamin A mit zu. Schließlich stellt sich noch heraus, dass zwar das Vitamin D die RACHITIS bei jungen Tieren und die Osteomalazie bei Erwachsenen verhüten kann, es aber außerdem besonders mit dem Calcium- und Phosphorstoffwechsel in engster Beziehung steht. Es sind nicht so sehr die absoluten Mengen von Calcium und Phosphor in der Nahrung die Hauptsache, sondern es spielt vielmehr das richtige Verhältnis dieser beiden Stoffe in der Nahrung die Hauptrolle. Das Vitamin D hat aber eben die Aufgabe, den Ca-P-Stoffwechsel zu regeln. Es verhütet nicht nur die RACHITIS, sondern heilt sie auch. 
Außerdem hat es für den Organismus eine allgemeine Körperverfassung kräftigende Wirkung. Des weiteren haben Versuche gezeigt, das ultraviolett bestrahltes Ergosterin schon in außerordentlich geringen Dosen die Rachitis heilt.  Man nimmt heute an, dass durch die Bestrahlung des Ergosterin dasselbe in das eigentliche Vitamin D übergeht.