HEFT: Mitteilungen aus den Grenzgebieten der Medizin und Chirurgie (1921)

Autor:
Alfred Szenes

  • Operateur der Klinik

 

Auszug aus dem Inhalt:

Im Jahre 1919 wurde in zahlreichen Publikationen über gehäuftes Auftreten von osteomalacie und RACHITIS tarda mit und ohne Sponatanfrakturen berichtet.
Die ersten Beobachtungen stammen von Edelmann mit Sponatnfrakturen und Infraktionen besonders der Clavicula bei älteren Individuen, bald aber wurde auch bei jungen Burschen zuerst von Fromme, dann von Eisler, Hass u.a. das Vorkommenvon Spontanfrakturen, besonders an Ober - und Unterschenkeln in der Nähe des Kniegelenkes festgestellt.
In der Folgezeit wurde dann über osteomalacische Spontaninfraktionen, besonders der Rippen des Schenkelhalses, der Schambeine bei älteren Frauen (...) von Schenkelhalsfrakturen bei Jugendlichen (Kaldeck), Schambeinastfrakturen (Staunig, Simon), Metatarsalfrakturen (Simon, Hass), Radiusinfrakturen (Eisler) und Ulnainfraktionen (Heyer, Simon) berichtet.

(Seite 618)

RACHITIS und Infantilismus:
Die meisten unserer Fälle wiesen also Zeichen von Infantilismus, teilweise Übergänge zum Eunuchoidismus auf, indem einerseits die Körpergröße hinter dem Alter entsprechend zurückblieb, die Unterlänge die Oberlänge in einigen Fällen übertraf, andererseits die sekundären Geschlechtsmerkmale gar nicht oder mangelhaft ausgebildet waren.
Diese Befunde sind deshalb bemerkenswert, weil bei RACHITIS ein auffallend häufiges Zusammentreffen mit Hypergenitalismus und dadurch bedingte vorzeitige Geschlechtsreife bekannt ist.
(...) so hat im Falle D´Outrepont ein rachitisches Mädchen im 10. Lebensjahre ein Kind geboren (Hofstätter), auch Falta charakterisiert den rachitischen Zwergenwuchs durch normale Entwicklung der Intelligenz und der Genitalsphäre.
(Seite 622)