HEFT: Missbildungen bei Hühnerembryonen als Folge einer Vitamin-D-Mangeldiät der Hennen (1967)

Autor:
Bärbel Kaab

Aus dem Inhalt:

Wie schon aus der statistischen Auswertung hervorging, traten von der 13. Versuchswoche an die typischen Vitamin-D-Mangelerscheinungen bei den Embryonen auf. Das erste Anzeichen einer abweichenden Entwicklung zeigte sich schon am 3. bis 7. Brütungstag.

  • Die Keimscheiben schienen beim Durchleuchten der Eier auffallend blass. Die frühembryonale Anämie wurde von der 13. bis 17. Versuchswoche und in der 23. Versuchswoche beobachtet, also in den Bebrütungsperioden, indenen auch das Vitamin-D-Mangelsyndrom auftrat.
  • Große generalisierte Ödeme, die sich bis zum Unterschnabel erstreckten, waren ein Hauptmerkmal der missbildeten Embryonen vom 13. Brütungstag.
  • In den meisten Fällen war das Ödem mit Blutleere verbunden, sodass die Embryonen weiß und glasig erschienen. In einigen Fällen traten Blutungen im Unterhautbindegewebe auf.
  • Dabei kam es zur Ausbildung blutgefüllter Kolbenfedern. Die Federentwicklung war bei allen missbildeten Mangelgruppen-Embryonen hinter der der Kontrolle zurückgeblieben, weil sich überhaupt eine allgemeine Entwicklungshemmung feststellen ließ. 
  • (...) Die Muskeln der Hinterextremitäten waren in den meisten Fällen in Degeneration begriffen. Große runde Kerne häuften sich in den Muskelschläuchen an. Vielfach waren die Kapillaren blutüberfüllt.
  • Sehr starke histologische Veränderungen konnten in der Leber beobachtet werden. Leberschäden traten bei allen ödematösen Mangelgruppen-Embryone auf. Die Leber zeigte bei diesen Embryonen starke dystrophische Veränderungen des Parenchyms, und in vielen Fällen kam es zu Massennekrosen mit gleichzeitiger Hyperämie.
  • Das nekrotische Gewebe war überfüllt von Rundzellen, Lymphozyten und in Degeneration begriffenen Erythrozyten. 
  • (...) Auch die gequollene Knorpelmatrix lässt eine Störung des Wasserhaushaltes vermuten
  • (...) Die Schilddrüse der Mangelgruppen-Embryonen wies kaum Kolloid auf, sodass die Folikel leer erschienen. Die Epithelzellen begannen sich an manchen Stellen zu zersetzen. Die Kapillarren waren stark blutgefüllt. Die ganze Drüse schien in überstarker Aktivität zu sein.

"Aus meinen Versuchen ergab sich, dass ein Vitamin-D-loses Futter Mangelerscheinungen, sowohl bei den Hennen als auch bei den Embryone bewirkte. bei den Hennen traten erst nach dem 12 Versuchswochen Mangelerscheinungen auf, die sich in einer Abnahme der Legeleistung und in einer zu dünnen Schalenbildung äußerten. Die Tiere bekamen ein struppiges Gefieder und hockten apathisch am Boden.
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