HEFT: Über die Häufigkeit der Rachitis in der Stadt Freiburg (1939)

Autor: 
Herbert Louis

  • Appr. Arzt aus Dudsweiler

Aus dem Inhalt:

Häufigkeit der Rachitis in Stadt und Land Freiburg.

A. Es ergaben sich für Kinder, die aus den verschiedensten Krankheitsursachen in unsere Klinik und Ambulanz eingewiesen waren, folgende Erkrankungsziffern an Rachitis:
a) Aus der Umgebung Freiburgs eingewiesene Kinder waren zu 50,0 % rachitisch, davon 5/7 leicht, 1/4 mittelschwer und 1/19 schwer.
b) Die aus dem Stadtbezirk Freiburg eingewiesenen Kinder litten zu 50,2 % an Rachitis, davon leicht 74,0%, mittelschwer 23,6 % und schwer 2,4 %

B. Rachitis bei Kindern, die in Mütterberatungen betreut wurden:
a) Von 220 Kindern, die in sieben Ortschaften des nordlichen Kaiserstuhlgebietes erfasst wurden, waren 69,5 % an Rachitis erkrankt. 
b) Von 754 in der Mütterberatung Stadt Freiburg erfassten Kinder hatten 37,3 % Zeichen von Rachitis. Es waren 93,6 % leichte, 6,4 % mittelschwere und keine schweren Fälle zu verzeichnen. Die Beteiligung an Knaben an der Erkrankung war um etwa 10 % häufiger als die der Mädchen. 

C. Von den 68 Kindern, die in den der Klinik angeschlossenen Kinderheimen aufwuchsen, waren rund 1/3 leicht rachitisch. Gute Ernährung, Pflege und vorbeugend getroffene Maßnahmen erklären hier das noch günstige Erkrankungsrisiko.

D. Frühgeburten. Sie wurden besonders häufig und schwer an Rachitis erkrankt gefunden, obwohl sie gute Bedingungen hinsichtlich der Ernährung, Hygiene und Prophylaxe hatten.

E. Dystrophe Kinder litten etwa in einem Viertel der Fälle. Dyspeptische dagegen fast ausnahmslos an Rachitis.
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