BUCH: Renale Osteopathie (1979)

Diagnostik, präventive und kurnative Therapie

Autoren:
Rolf-Dieter Hesch
Rainer Hehrmann

Aus dem Inhalt / Kapitel:
Bedeutung der Bestimmung von Vitamin D und D-Metaboliten zur Charakterisierung der renalen Osteopathie
H. Schmidt-Gayk, M.Schneider, M. Großmann, E. Ritz und S. Walch

Niereninsuffizienz und Vitamin-D-Spiegel
Eastwood u. De Wardener fanden bei 5 Fällen mit histologisch gesicherter Osteomalazie bei chronischer Niereninsuffizienz erniedrigte Plasmaspiegel von 25-OH-D. Die Autoren vermuten, dass die Osteomalazie bei chronischer Niereninsuffizienz auf einen Vitamin-D-Mangel zurückzuführen ist. Dieser würde in jedem Falle auch zu einem erniedrigten 25-OH-D-Spiegel führen.
(Seite 51)
 

Der Einfluss von 25-OH-D auf die Osteomalazie bei chronischer Niereninsuffizienz wurde von Eastwood und Mitarbeitern untersucht. Sie beobachteten 

  • eine signifikante Verbesserung der Knochenmineralisierung,
  • eine Steigerung der intestinalen Caliumabsorption und eine Zunahme der Muskelkraft bei 3 von 5 Patienten. Bei diesen Patienten stieg der Plasma-25-OH-D-Spiegel über 150 nmol/l. Zwei der drei Patienten hatten eine Dosis von 100 nmol/die i.v. (40 ug) erhalten, ihre 25-OH-D-Spiegel im Serum erreichten 200 nmol/l nach 4 Wochen Therapie.
  • Die Parathormonspiegel fielen in diesem Zeitraum auf 2/3 der Ausgangswerte,
  • die histologischen Befunde (Osteomalazie und zeichen eines sekundären Hyperparathyreoidismus) besserten sich.

(Seite 55)

Bei eingeschränkter Nierenfunktion empfiehlt sich die bestimmung von 25-OH-D, um einen Vitamin-D-Mangel rechtzeitig erkennen und behandeln zu können. Es ist gesichert, dass ein erniedrigter 25-OH-D-Spiegel im Serum in jedem Falle, bei eingeschränkter Nierenfunktion, vermieden werden muss. Die prophylaktische Gabe von 10 000 IE Vitamin D/die führt zu 25-OH-D-Spiegeln, die im Sommer bei reichlicher UV-Lichtexposition beobachtet werden. (100 - 200 nmol/l).
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