Muss ich mein Cholesterin behandeln lassen?
Woher nimmt Dr. von Helden seine kritische Haltung zum Thema "Cholesterin"?
Überraschung als Medizinstudent zu Cholesterin-senkenden Medikamenten.
Dr. Raimund von Helden: "Cholesterinforscherin Mary-Ann Williams setzte einen entscheidenden Impuls in meinem Leben"
Im Jahr 1979 erhielt ich einen Brief von Mary-Ann Williams, einer entfernten Verwandten. Sie war seit 1951 Professorin für Biochemie in Berkeley, Kalifornien. Sie forschte zeitlebens über Cholesterin und veröffentlichte Publikationen hierzu. Mary-Ann hat einen deutlichen Impuls in mein Leben gebracht.
Ihr Ansatz war, die Biochemie funktionell zu betrachten: als eine Sprache des Körpers, die zur Heilung für den Körper eingesetzt werden kann. Auf meine Frage, ob sie persönlich cholesterinsenkende Medizin nehmen würde, antwortete Mary-Ann Williams ganz deutlich: „Never - Niemals!“
Als Medizinstudent war ich völlig überrascht über diese Aussage und erwiderte: „Cholesterin, das ist doch unser Feind! Den müssen wir bekämpfen.
Ihre Antwort: »Never!“ Mary Ann Williams hatte großen Respekt vor den vielfältigen Aufgaben des Cholesterins in unserem Körper. Schließlich ist Cholesterin die Basissubstanz aller Steroidhormone und so auch von Vitamin D.
Foto: Raimund von Helden im Vortrag in Dortmund über seine Begegnung mit Mary-Ann Williams
- Video in unserer Mediathek (frei von Youtube-Werbung): Dr. von Helden erzählt: "Wie hast Du den Vitamin-D-Effekt entdeckt?"
- Video alternativ unter Youtube: Dr. von Helden erzählt: "Wie hast Du den Vitamin-D-Effekt entdeckt?"
Heimgekehrt in die USA schickte sie mir das Buch "Biochemistry – A Functional Approach von Robert W. McGilvery. 1979 erschienen. Da verstand ich ihre Botschaft. Die als öde und langweilig verschriene Biochemie gab mir die Möglichkeit, die Funktionen zu verstehen und selbst zu steuern. (…) Die Biochemie ist die Programmiersprache des Körpers. Diese wichtige Sprache sollten wir verstehen, damit Programme entsprechend repariert und erfolgreicher gestaltet werden können.
Gibt es eine Indikation zur Verordnung von Statinen?
Eine Indikation zur Verordnung von Statinen (cholesterinsenkenden Medikamenten) gibt es bei Herzinfarkten.Kurzer Exkurs: Blutfettwerte: Gesamtcholesterin, Triglyceride, LDL - HDL kurz erklärt:
- Das „Gesamtcholesterin“ gibt an, wie viel Cholesterin sich insgesamt im Blutkreislauf befindet, also das gesamte in freier und gebundener Form vorkommende Cholesterin. Das Gesmatcholesterin enthält sowohl LDL als auch HDL, daher trägt dieser Laborwert zur Verwirrung bei. Der Körper bildet ca. 90 Prozent des insgesamt vorhandenen Cholesterin selbst. Nur ein geringer Anteil von 10 Prozent geht über die Nahrung.
- Die "Triglyceride" sind ungefährliche neutrale Fette, die als Störfaktor herausgerechnet werden müssen.
- Das LDL (Low Density) Lipoprotein mit niedriger Dichte transportiert Cholesterin zu den Körperzellen. Es ist der als "nachteilig" beschriebene Anteil der 2 Gruppen des Cholesterin. Es wird als das schlechte gefäßschädigende Cholesterin beschrieben.
- Das HDLHigh Density Lippoprotein) mit hoher Dichte - nimmt Cholesterin aus den Gefäßwänden mit auf. Das HDL hat sich als "Schutzengel" erwiesen und wird deshalb auch als das „gute“ Cholesterin bezeichnet, da es gefäßschützend wirkt. Ein hoher Wert von 50 bis 100 mg/dl schützt besonders gut, denn transportiert überschüssiges Cholesterin ab und verhindert so, dass sich Cholesterin in den Gefäßen ablagert und eine Verengung entsteht. Ein hohes HDL ist ein Schutzfaktor für die arteriellen Blutgefäße, als Schutz vor einer koronaren Herzkrankheit.
Die Cholesterin-Formel (Werte in mg/dl)
- LDL-Cholesterin = Gesamtcholesterin - HDL-Cholesterin - (Triglyceride : 5)
- Das ist die Friedewald-Formel.
- Machen Sie sich klar, dass das LDL-Cholesterin, das auf einem Laborblatt erscheint, nur mit dieser Formel berechnet wurde.
- Im Labor werden nur diese Werte direkt bestimmt: HDL, Gesamtcholesterin und Triglyceride.
- Durch ein besonders gutes / hohes HDL wird auch das Gesamtcholesterin erhöht.
- Ein Gesamtcholesterin von "350" kann ein HDL von 110 enthalten. Die Triglyceride sollen in diesem Beispiel 500 sein.
- Dann rechnet man LDL = 350 - 110 - 500/5 = 240 - 100 = 140 LDL
- Die Triglyceride selbst haben keine direkte schädigende Kraft, sie geben uns nur Auskunft über einen gestörte Fettverarbeitung.
- Die Triglyceride sind ein Störfaktor, der durch die Konstante Zahl "5" geteilt wird.
- Gehen Sie hin und schauen Sie auf Ihrem eigenen Laborblatt nach, ob die Rechnung korrekt ausgeführt wurde.
- Eine Entscheidung über das weitere Vorgehen ist nur möglich, wenn alle kompetenten (Parameter) der Formel bekannt sind.
- Übrigens: Für viele Jahrzehnte beim "Check-up" war das HDL kein erforderlicher Laborwert, ein Fehler.
- Typisches Beispiel für die Formel: Gesamt-Cholesterin 260 - HDL 60 - Tri 250/5 = LDL 150
- Mit einem LDL von 150 liegt man auf dem günstigsten Punkt in der Mortalitätskurve: www.VitaminDService.de/LDL
Welche Aufgaben hat Cholesterin?
- Cholesterin ist der Rohstoff zur Erzeugung von Hormonen. Es ist die Basis-Substanz aller Steroidhormone
- Die folgenden wichtigen Hormone werden aus Cholesterin hergestellt: Testosteron, Progesteron, Östrogen.
- Cholesterin ist auch der wichtige Baustoff für Vitamin D.
- Cholesterin ist kein Giftstoff, sondern eine notwendige Substanz, aus der lebensnotwendige Stoffe und Zellwände hergestellt werden.
Welche Vorteile kann ein hoher Vitamin-D-Spiegel bei Cholesterin entfalten?
- Ein positiver Einfluss auf das schützende HDL-Cholesterin
- Eine Hemmung entzündlicher Prozesse durch eine bessere Funktion des Immunsystems. Eine Abwehr entzündlicher Reaktionen geht mit einem besseren Schutz vor Thrombosen und Infarkten einher.
- Ein guter Vitamin-D-Spiegel begünstigt eine aktivere Lebensführung nach Beendigung des Vitamin-D-Mangels.
- Schutz vor den schweren Nebenwirkungen der Cholesterinsenker. Wichtig: Bevor ein Cholesterinsenker eingenommen wird, sollte ein Vitamin-D-Mangel unbedingt behoben werden. So ist es auch in der Fachinformation für Cholesterinsenker beschrieben.
Gibt es Studien zur Auswirkung von Vitamin D zum HDL - Cholesterinwert ?
- Bislang gibt es noch keine größere Studie mit Patienten aus dem tropischen Bereich des Vitamin-D-Spiegels oberhalb von 50 ng/ml.
- Eine Auswertung der Datensätze aus den Jahren 2020 + 2021 + 2022, der hausärztliche Praxis, Lennestadt, NRW, liegt vor:
- 810 Patienten mit einem Vitamin-D-Spiegel zwischen etwa 5 ng/ml bis etwa 150 ng/ml. Es erfolgte eine hochdosierte Einahme von Vitamin D, nach ärztlicher Anweisung.
- Hierbei finden sich mehr Patienten mit einem "tropischen" Vitamin-D-Spiegel, ein "tropischer Vitamin-D-Spiegel" ist definiert als physiologischer Wert, wie er in tropischen Regionen beobachtet werden kann.
Ergebnisse dieser Studie:
Foto: HDL- Cholesterin - eigene Studie
- Höhere Vitamin-D-Spiegel gehen mit höherem HDL-Cholesterin einher. Der Zusammenhang ist statistisch hoch signifikant. Ein positiver Einfluss der Gabe von Vitamin D auf das HDL ist anzunehmen.
- Das Problem für Patienten mit niedrigem HDL ist, dass es praktisch keine medikamentösen Optionen zur Therapie gibt. Chlolesterin-Senker verschärfen oft das Problem, weil sie auch das nützliche HDL senken und damit schaden. Die Vitamin-D-Therapie ist vermutlich die erste medikamentöse Option zur Verbesserung des HDL.
- Patienten der Kardiologie und Gefäßchirurgie werden vermutlich von einem tropischen Vitamin-D-Spiegel profitieren.
- Eine prospektive Studie sollte die individuelle Dosierung des Vitamin D mit dem www.VitaminDSimulator.de ® nutzen. Ein tropischer Vitamin-D-Spiegel von 90 ng/ml kann jetzt empfohlen werden.
Zitate anderer Autoren:
- Der HDL-Cholesterinspiegel steigt unter einem guten Vitamin-D-Spiegel. (Quelle: Uwe Gröber / Michael F. Holick) Buch: Vitamin D - Die Heilkraft des Sonnenhormons, Seite 163
- Die Behandlung von Arteriosklerose-Patienten mit Sonnenlicht ergab in einer Studie bemerkenswerte Erfolge. (…) Die Cholesterin-und Trigyceridwerte sanken und die Elektrokardiogramme normalisierten sich. Quelle Buch: Sonnenlicht - Das größte Gesundheitsgeheimnis, Seite 207, Thomas Klein
Mehr erfahren:
- Muss mein Cholesterin behandelt werden? Was besagt die Leitline der Fachgesellschaft Allgemeinmedizin? Hier die genaue Darstellung der offiziellen Schulmedizin
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