Vitamin-D-INTOXIKATION bei 7 Kleinkindern - und die Lehren daraus

Dr. med. Raimund von Helden, Verbraucherberatung VitaminDelta, 57368 Lennestadt referiert die Studie von Cengiz KARA aus sder TÜRKEI mit einer Grafik aus Daten dieser Original-Studie.

2022-11-19

1) Fragestellung

  • "Kann man auch ZU VIEL Vitamin D bekommen?" - Eine Frage, die täglich zu hören ist.
  • In der Türkei wurden durch einen Irrtum Vitamin D-Präparate mit einem 4000-fach (!) zu hohem Gehalt an Vitamin D verabreicht.
  • Was haben die Ärzte bei diesen Kindern bezüglich des Calcium und der Niere (Kreatinin) festgestellt?
  • Welcher Vitamin-D-Spiegel ist als Gefahrenschwelle anzusehen?

2) Methode

  • 7 Kinder, die durch den Verzehr eines Fischölpräparats eine zu hohen Dosis an Vitamin D zu sich nahmen.
  • Herstellungsfehler
  • Die 7 Kinder im Alter zwischen 0,7 und 4,2 Jahren wurden mit Symptomen einer Hyperkalzämie stationär aufgenommen.
  • Durst und Wasserlassen.

Aus dem Datensatz der Publikation hat das Institut VitaminDelta weitere Grafiken erstellt. 

3) Ergebnisse

  • Das anfängliche mediane  Calcium:  6,6 mmol/l (5,3 - 7,5). Andere Einheit ng/dl = 16,5 mg/dl (13,4–18,8)
  • Der Vitamin-D-Spiegel (25-Hydroxyvitamin 620 (340–962) ng/ml.
  • Befragungen der Eltern ergaben die Verwendung eines Fischöls, von einem lokalen Hersteller.
  • Die Analyse des Fischöls durch Gaschromatographie/Massenspektrometrie ergab, dass der Vitamin-D3-Gehalt etwa das 4000-fache der deklarierten Konzentration betrug.
  • Die geschätzten täglichen Gaben an die Kinder schwankten zwischen 266.000 und 800.000 IE Vitamin D3.
  • Die Patienten wurden mit intravenöser Flüssigkeitszufuhr, Furosemid- und Pamidronat-Infusionen behandelt.
  • Unter Behandlung kehrte das Serumkalzium innerhalb von 3 Tagen (Bereich: 2–7 Tage) in den Normalbereich zurück.
  • Die 25-Hydroxyvitamin-D-Spiegel im Serum normalisierte sich innerhalb von 2 bis 3 Monaten.
  • Es wurden keine anhaltenden Schäden gefunden.
  • Auch wurde KEINE* Verkalkung der Nieren (Nephrokalzinose) gefunden. (*Fehler korrigiert)
  • Die 1-jährige Nachbeobachtung war ebenfalls ohne nachteiligen Befund.

Unsere Grafik:

  • Die Ampelfarben unten links zeigen den Bereich, der in den anderen Grafiken diskutiert wird.
  • Das Calcium bleibt bis zu einem Vitamin-D-Spiegel von 300 ng/ml im Normbereich: GRÜN
  • von 300 - 400 ng/ml gibt es einen Fall eines übersteigerten Calciums, drei blieben noch normal.
  • Oberhalb von 400 ng/ml hatten alle Kinder eine Hypercalciämie - ein gefährlich hohes Calcium.

4) Folgerungen

ZITAT der Autoren ANFANG: (übersetzt und Layout bearbeitet)

  • Fehler bei der Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln kann eine Ursache für eine Vitamin D-Intoxikation bei Kindern sein.
  • Ärzte sollten sich dieser Möglichkeit bei ungeklärten Fällen bewusst sein.
  • Um das Auftreten solcher Zwischenfälle zu verhindern, müssen Hersteller und Behörden die Produkte streng überwachen.

ZITAT ENDE.

Unsere GRAFIK: Vitamin D & CALCIUM

  • Es handelt sich hier um KLEINKINDER, die vermutlich einen dynamischeren Stoffwechsel als Erwachsene haben: weniger problematisch.
  • Eine versehentliche Überdosierung ist bis zu einem Vitamin-D-Spiegel von 300 ng/ml ohne erhöhtes Calcium (HYPERCALCIÄMIE)
  • Vitamin-D-Spiegel bis 1000 ng/ml wurden gemäß Studie ohne dauerhafte Schäden überstanden.
  • Die Steuerung des Vitamin-D-Spiegels mit dem ® www.VitaminDSimulator.de bietet Sicherheit.

In allen Fällen eines Calcium-Spiegels oberhalb von 3,0 mmol/l sollte der Vitamin-D-Spiegel  gemessen werden.
Wenn der Simulator den Wert nicht durch die tatsächliche Einnahme erklären kann, ist wahrscheinlich das Präparat die Ursache der Intoxikation.

BEACHTEN Sie auch die parallel entwickelte Grafik: Vitamin D & KREATININ
https://www.vitamindservice.de/node/6290
 
FAZIT FÜR KINDER:

  • Wegen des geringen Körpergewichtes kommt es bei Kindern schneller zu einer Intoxikation.
  • Dennoch wurden bleibende Schäden trotz der Vitamin-D-Spiegel bis fast 1000 ng/ml in keinem einzigen Fall beobachtet.
  • Eine Berechnung der Dosis mit dem ® www.VitaminDSimulator.de bietet Klarheit in Planung und Rückschau der Anwendung von Vitamin D.
  • Ein Vitamin-D-Spiegel im Bereich von 100 - 200 ng/ml erschien hier bei Kindern gänzlich unproblematisch.

Wir empfehlen natürliche tropische Vitamin-D-Spiegel im GRÜNEN Bereich der Plot-Grafiken: 60 - 90 ng/ml für das Vitamin D.

 

Quellenangaben

Kara C, Gunindi F, Ustyol A, Aydin M. Vitamin D intoxication due to an erroneously manufactured dietary supplement in seven children. Pediatrics. 2014 Jan;133(1):e240-4. doi: 10.1542/peds.2013-0711. Epub 2013 Dec 2. 
PMID: 24298009

alternatives Zitat:
Kara, Cengiz & Gunindi, Figen & Ustyol, Ala & Aydın, Murat. (2013). Vitamin D Intoxication Due to an Erroneously Manufactured Dietary Supplement in Seven Children. Pediatrics. 133. 10.1542/peds.2013-0711. 
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24298009/

Die Grafik ist auch in der Sammlung www.vitaminDPlot.de dargestellt:

Vitamin D-Intoxikation und Calcium 
https://www.vitamindservice.de/node/6285

Vitamin D-Intoxikation und Kreatinin
https://www.vitamindservice.de/node/6290

Wo liegen die Gefahren durch den Calcium-Spiegel?
https://www.vitamindservice.de/node/6046

Dr. von Helden ergänzt diesen Fall aus eigener Praxis:

  • Eltern hatten ihrem Kind ein Präparat mit vielen 1000 Einheiten je Tropfen (!) gegeben.
  • Das Kind zeigte eine Schwächung, der Vitamin-D-Spiegel lag über 300 ng/ml, das Calcium war krankhaft erhöht.
  • Die in der Klinik sonografisch "gesehene" allgemeine Verkalkung der Nieren erwies sich als Fehldiagnose.
  • Der Vitamin-D-Spiegel sank so, wie es der ® www.VitaminDSimulator.de vorausgesagt hatte, das Kind erholte sich schnell und vollständig.

Erwachsene sind schwerer als Kinder...

  • Öl-Präparate für Erwachsene sollten bei Babys und Kleinkindern nicht angewendet werden.
  • Geeignet ist z.B. "Vigantol 20.000 E /ml ®" mit  500 Einheiten pro Tropfen. 
  • Ein Milliliter hat 40 Tropfen x 500 E = 20.000 E je Milliliter
  • Der kostenlose Rechner vom Institut VitaminDelta zeigt die sichere Anwendung:  www.vitaminDKinder.de



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