Was sagen Sie dazu Herr Dr. von Helden?

Als Abonnent habe ich das neueste Arznei-Telegramm in der Hand, 56. Jahrgang, 24. Januar 2025. Auch habe ich jedes Jahr brav die 72 € überwiesen, die mir bisher dieses Informationsblatt wert gewesen ist.
Ich weiß zu schätzen, dass hier unabhängig von einer milliardenschweren Pharma Werbung deren Verkaufs-Lügen enthüllt werden. Oft genug sind vorhandene Arzneimittel besser als diejenigen, die in einem kritiklosen Genehmigungsverfahren auf den Markt losgelassen werden.
Der grundlegende Irrtum
Der Name "Arznei-Telegramm" besagt, dass hier kurz gefasste Meldungen über Arzneien erfolgen. Doch ist Vitamin D tatsächlich eine synthetische Arznei? Es ist vielmehr ein Bestandteil der Ernährung und sollte daher nicht mit denselben Werkzeugen bewertet werden wie im Labor gezüchtete synthetische Arzneien. Hier liegt also ein Problem vor, wenn sich die Redaktion diesmal einem Lebensmittel zuwendet.Der Slogan auf der Titelseite besagt "Die Information für medizinische Fachkreise, neutral, unabhängig und Anzeigen frei"
Es geht also darum, medizinische Fachkreise neutral über die Stoffe zu informieren, die aufgrund der besonderen Gefahren und Kosten nur von Ärzten eingesetzt werden dürfen. Es geht keineswegs um die Versorgung der gesamten Bevölkerung, die das immer schon in eigener Regie betrieben hat.
Im Leitartikel geht es um die neue Vitamin-D-Leitlinie. Leitlinien sind etwas, das medizinische Experten entwerfen, um den Umgang mit einem problematischen synthetischen Arzneimittel in die richtigen Bahnen zu lenken. Hier kommt es auf die Einschränkung des Anwendungsbereiches an, die sogenannten Indikationen. Auch müssen Kosten erkannt und analysiert werden, weil hinter jeder patentierbaren Substanz auch ein kommerzielles Interesse durch den Produzenten steht.
Im Gegensatz dazu handelt es sich beim Vitamin D um einen Naturstoff, den jeder Mensch benötigt. Es ist ein Methodenfehler, wenn man nun im weiteren die Werkzeuge für eine Arzneimittel-Prüfung auf einen Naturstoff anwendet.
Dabei hat jedes Vitamin bereits eine Prüfung hinter sich: Vitamine sind geprüfte Bestandteile der Nahrung, die bei einem Mangel zu einer Krankheit führen.
Was passiert, wenn man Lebensmittel dem Doppelblind-Arzneimittel-Test unterzieht?
Man stelle sich einmal vor, es würde eine Leitlinie für Wasser erarbeitet. Die Fragen wären dann, in welchen Fällen der Mensch, den Stoff (Wasser) von Ärzten bekommen darf, ob die Kosten gerechtfertigt sind und ob in einem Doppelblind Versuch (RCT) ein Nutzen nachgewiesen werden konnte.Es würde eine Studien über Menschen gefunden, die z.B. im dunklen Versuchsraum je nach Gruppe entweder 200 oder 400 ml Wasser trinken. Wie viel sie außerhalb des Raumes am restlichen Tag trinken, bleibt ungewiss. Ein biologischer Unterschied der Gruppen würde auch bei der Auswertung nicht erkennbar werden. Nach der Durchsicht aller "Datenbanken" mit derartigen "ordnungsgemäßen Doppelblind-Studien" kommt man möglicherweise zu Erkenntnis, dass allenfalls ein geringer Nutzen vorhanden sein könnte. Die Leitlinie über dem "Einsatz von Wasser zum Trinken" würde negativ urteilen. "Allenfalls bei besonders jungen oder besonders alten Menschen" könnte sich möglicherweise ein Nutzen ergeben.
Dieses Szenario, macht deutlich, dass sich ein Arzneimittel-Telegramm, nicht mit der Nährstoff-Versorgung der Bevölkerung befassen sollte. Der Reflex, auf jeden Fall die "kontrollierte Doppelblind-Studie" zum Maß aller Dinge zu machen führt in die Irre, weil Nährstoffe überall vorhanden sein können. So wird der Unterschied der Gruppen nivelliert.
Beim Vitamin D haben wir es mit einem Stoff zu tun, der zur lebenswichtigen Versorgung der Menschen gehört. Es wäre daher unethisch, doppelblinde Studien zu konzipieren, bei denen eine Gruppe für einen starken Mangel vorgesehen wird.
Das Arzneimittel-Telegram scheitert am Wirkspiegel - der Vitamin-D-Spiegel
Es wird der Begriff Vitamin D verwendet, als wäre es wie ein Schalter mit zwei Positionen "Licht an und Licht aus". Der tatsächliche Wert des "Schiebe-Reglers" bleibt im Dunkeln. Bei allen einbezogenen Studien hätte man also fragen müssen, um welche Vitamin-D-Spiegel es hier geht: 10 mg/ml, 30, 50, 70, 90 oder 110. Was wurde womit verglichen? Es wäre die Pflicht der Wissenschaft gewesen, mit klaren Definitionen der Einflussgrößen zu arbeiten.Die ausgewählten Doppelblind-Studien orientieren sich in ihren Aussagen nicht am Vitamin-D-Spiegel, sondern an der Einteilung in Gruppen. Wenn beispielsweise eine Gabe von 1000 Einheiten gegen eine Gabe von 2000 Einheiten pro Tag in zwei Gruppen getestet wird, so ist für Erwachsene der Vitamin-D-Spiegel nur wenige Punkte unterschiedlich. Durch die Sonneneinstrahlung in südlichen Ländern, wie zum Beispiel in den USA können innerhalb von 5 Minuten einige 1000 Einheiten Vitamin D vom Körper selber erzeugt werden. Hier lassen die meisten Studien es an Klarheit vermissen, denn ohne die Messung des Vitamin-D-Spiegels sind die Aussagen über die randomisierten "Gruppen" wertlos.
Der durch Sonnenlicht massiv beeinflusste Vitamin-D-Spiegel ist das wahre Maß für den Nutzen. Hingegen ist die "doppelblind" überwachte Dosierung von untergeordneter Bedeutung.
Selbst die in den Medien in den Vordergrund der Wahrnehmung gerückte Studie mit dem Namen "VITAL" verzichtet auf die Messung der Vitamin-D-Spiegel am Ende der Studie. Eine Systematik der gängigen Fehler bei Studien zum Vitamin D findet sich hier: www.VitaminDService.de/Durchblick
Es wird im Beitrag des Arzneimittel- Telegramms geschrieben, dass man wegen "methodischer Mängel" einige bisherige Studien ausgeschlossen habe, und das würde zu besseren Ergebnissen führen. Doch die meisten hier verwendeten Studien sind "blind" für den anfänglichen Vitamin D Spiegel und den am Ende der Studie. Das ist eine besondere Art von "Doppelblindheit", allerdings in einem satirischen Sinne.
"Denn sie (die RCT) wissen nicht, was sie tun"
Während die Doppelblind-Studien bei Nährstoffen unterdosiert und ohne den Wirkspiegel zum Scheitern verurteilt sind, gibt es doch einen rationalen wissenschaftlichen Ansatz.Eine wissenschaftliche Vorgehensweise, die allen Kriterien gerecht würde ist also verfügbar. Hierbei müsste lediglich der Vitamin D Spiegel vor, während und nach einer Beobachtungs- oder Interventions-Phase gemessen werden. Vitamin-D-Know how stellt die Methode vor.
"Work-Life-Interessenkollision" bei der Gesellschaft für Endokrinologie?
Auch eine medizinische Gesellschaft namens "Endocrine Society" wird in ihrem Stil der Wahrnehmung durch ihre typische Tätigkeit beeinflusst.Wenn wir bedenken, dass im Winter die Mehrheit der Menschen einen beachtlichen Vitamin-D-Mangel aufweisen, so ist dies für eine solche Gesellschaft eine ziemliche Herausforderung. Würde man nämlich beispielsweise einen Spiegel von 30 ng/ml für die gesamte Bevölkerung ganzjährig propagieren, so würden sich daraus Millionen von bedürftigen Menschen ergeben. Dadurch würde die Arbeitsfähigkeit der Endokrinologen bei der Diagnostik und Behandlung von hormonellen Erkrankungen völlig überlastet.
Es ist meine Erfahrung im Gespräch mit Patienten, die mit einem ausgeprägtem Vitamin D Mangel in einer Praxis für Endokrinologie gewesen sind: In der Mehrzahl der Fälle hat man dort den Vitamin D Mangel als unbedeutend bewertet. In der Folge waren allenfalls kleine Dosierungen (1000 E - 3000 E) der typische Rat.
Es ist verständlich, dass so gehandelt wird, wenn sogar die oberste Aufsicht über die Gesundheit der Menschen in Deutschland, (Robert-Koch-Institut) seit Jahren zur Verharmlosung des Problems beiträgt. Auch das Bundesamt für Risiko Bewertung hat sich der Linie angeschlossen. Dagegen steht die Wissenschaft: eigene Studie: Überlebensvorteil durch Verbesserung des Vitamin-D-Status
Fazit
- Irrweg RCT: Die Redaktion eines Arzneimittel Telegramms ist auf dem Irrweg, weil man dort einen lebensnotwendigen Nährstoff mittels Doppelblind-Studie (RCT) falsch bewertet hat.
- Nährstoffe eignen sich nicht für RCT-Gruppen: Randomisierte Studien wurden erfunden, um neuartige synthetische Arzneimittel zu bestätigen oder zu verwerfen. Für frei verfügbare (!) Nährstoffe sind sie ungeeignet, weil es durch die angebliche Intervention zu keinen klar definierten Wirkspiegeln in den (beiden) Gruppen kommt.
- Vitamin-D-Spiegel wäre das bessere Kriterium gewesen: Grundlegend für die fehlerhafte Entscheidungsfindung ist, dass die meisten Studien den erzielten Vitamin-D-Spiegel gar nicht erst messen. Sonst hätte man erkannt, dass es bei einer minimalen Verschiebung im Vitamin-D-Spiegel eine Bewertung der "Gruppen" sinnlos ist.
- Sonnenlicht entzaubert alle RCT-Studien: Jede Studie mit Vitamin D muss daraufhin hinterfragt werden, ob eine zusätzliche Exposition zum Sonnenlicht stattgefunden hat. Dann nämlich kann man die angeblichen "Interventionen mit 1000 oder 2000 Einheiten pro Tag" in den Mülleimer werfen.
- Angst vor dem Ansturm: Die Gesellschaft für Endokrinologie unterliegt zudem einen Interessenskonflikt. Allerdings geht es keineswegs darum, dass hier finanzielle Zuwendungen der Pharmaindustrie eingeflossen wären. Vielmehr geht es für die dortigen Ärztinnen und Ärzte um die Frage, ob der seit Jahrzehnten zu beobachtende Niedergang im Vitamin-D-Spiegel von Millionen von Menschen ein Thema sein könnte, dass sie sich auf die Fahnen schreiben wollen. Angesichts der Tatsache, dass die eigentliche Zuständigkeit beim Robert-Koch-Institut ist, hält man die Hände lieber still, statt sich in ein Meer von Arbeit zu stürzen. Millionen Menschen mit einem Vitamin-D-Mangel bleiben daher unversorgt.
Die Auswege sind frei...
- Trotz dieser problematischen Konstellation ist es entspannend zu wissen, dass ein jeder seinen eigenen Vitamin-D-Spiegel selbst organisieren kann.
- Wie können wir den derzeitigen und den zukünftigen Vitamin-D-Spiegel vorhersagen.
- Das gibt eine Sicherheit, die es nicht einmal bei Arzneimitteln gibt.
- VitaminDSimulator®
Mehr zur Bewertung von Studien:
www.VitaminDService.de/Vital - eine Studie die besser gelöscht wirdwww.VitaminDService.de/Vogelscheuche - wie die Menschen an der Lösung ihrer gesundheitlichen Probleme gehindert werden
www.VitaminDService.de/Durchblick - die Optionen eine Vitamin-D-Studie zu verfälschen
www.VitaminDService.de/knowhow - wie man eine Studie auf den Vitamin-D-Spiegel fokussiert
www.VitaminDService.de/plot - Vitamin-D-Spiegel und biologische Effekte
www.vitaminDPlot.de - leicht merkbarer Name für die PLOT-Darstellungen aus der Wissenschaft
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