NACHRUF: In dankbarer Erinnerung an den Biologen Clemens G. Arvay


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Zur Person Clemens G. Arvay

Clemens G. Arvay *geboren an 22. Juli 1980 in Graz; + verstorben am 18. Februar in Wien.
Sein Studium absolvierte er in Graz und Wien im Bereich: Landschafts-Ökologie, Pflanzen-Wissenschaften. Er war tätig als freier Sachbuch-Autor und  Wissenschaftsjournalist.

Sein Schwerpunkt: Öko-Psychosomatik. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit lag im Gesundheitsbereich Green Care: ein Überschneidungsbereich zwischen Medizin, Psychologie und Biologie. (Zur Erklärung: Hierbei steht die Mensch-Naturbeziehung im Mittelpunkt: Der Mensch kann durch Naturkontakt die Gesundheit schützen. Und im Fall von Krankheiten die Therapien unterstützen).

Begonnen hatte Clemens G. Arvay seine Doktorarbeit im Bereich der Öko-Immunologie am Institut für Biologie in Graz. Das Thema lautete: „Wie wirkt sich der Aufenthalt in Gehölzbeständen mit der Zirbelkiefer (Pinus cembra) auf das menschliche Immunsystem aus?

Ein EU- unterstütztes Forschungsprojekt im Auftrag des Naturparks Zirbitzkogel-Grebenzen (Steiermark). (Ergänzung: Dieser Naturpark verfügt über große Zirkelkiefer-Bestände). Der Naturpark Zirbitzkogel-Grebenzen, das Forum Wissenschaft und Umwelt (FWU) fungierten als Projektpartner.
 

Referent beim Kongress für menschliche Medizin (2018)  in Frankfurt a.M. zum Thema: Autoimmunerkrankungen

Im Jahre 2018 referierte Clemens G. Arvay beim Kongress für menschliche Medizin in Frankfurt. Dieser Kongress mit namhaften Experten stand unter dem Thema: Autoimmunerkrankungen

Der Biologe Clemens G. Arvay referierte zu dem spannenden Thema der Öko-Psychosomatik: "Welche Auswirkungen hat der Wald auf unsere  Psyche?"

Auszüge aus seinem Referat:

WALDMEDIZIN - Was passiert wenn wir im Wald sind:

Ein japanisches Forscherteam der Universität Tokio widmete sich dem Thema der Waldmedizin. Stadtbewohner wurden zu Spaziergängen in den Wald geschickt - Vergleichgruppen in die Stadt. Es wurde die folgenden Frage gestellt:

Welche Stoffe sind in der Waldluft vorhanden, welche die positive Wirkung auf unser Immunsystem bestätigten?
  • In der Waldluft sind große Mengen an Terpernen vorhanden, die größte Gruppe der sekundären Pflanzenstoffe. 
  • Diese wichtigen sekundären Pflanzenstoffe, werden von Pflanzen abgegeben und dienen der Pflanzensoziologie.
  • Pflanzen stehen miteinander im Austausch, ein biologischer Kommunikationsprozess findet zwischen Ihnen statt, zur Aufrechterhaltung des Ökosystems Wald.
  • Beispiel: der Prozess der natürlichen Schädlingsbekämpfung basiert auf Regelkreisen der Natur im Ökosystem Wald.

Welche positiven Auswirkung hat der Wald auf unser Immunsystem?
Die effizientesten Terperne die in der Waldluft vorhanden sind, haben sich in den waldmedizinischen Studien als immunaktiv erwiesen. Die Gründe:
  • Aktivierung der Abwehrkräfte.
  • Bioaktive Pflanzenstoffe aus der Waldluft unterstützen wichtige Immunfunktionen.
  • Die Pflanzenstoffe aktivieren und vermehren natürliche Killerzellen, die für die Abwehr von Viren und Bakterien zuständig sind.
  • Ein ausgedienter Waldspaziergang dient bereits der Erhöhung der natürlichen Killerzellen (NK Zellen)
  • Potentielle Tumorzellen können erkannt werden und aus unserem Körper entfernt werden.
  • Ein Aufenthalt im Wald für einen ganzen Tag hat zu einer 40-prozentigen Erhöhung des Gehalts und Aktivität der natürlichen Killerzellern  (NK Zellen) bei den Probanden geführt..
  • Ein zusätzlicher zweiter Tag im Wald hatte diese Wirkungen auf 50-Prozent erhöht.
  • Ein zweitägiger Waldaufenthalt zeigt eine vierwöchige Wirkung auf den Gehalt und die Aktivität der natürlichen Killerzellen (NK)
  • Studien der Wald-Medizin haben gezeigt, das 3 Antikrebs-Proteine (Perforin, Granolisin, Granzyme) durch Waldluft vermehrt produziert und aktiviert werden. Diese spielen eine wichtige Rolle zur Eliminierung potenziell gefährlicher Zellen, die keines natürlichen Zelltodes sterben.
  • Die natürliche Killerzellen (NK) nutzen diese Substanzen, um die Zellmembran der gefährlichen Zelle zu öffnen, ein Zellgift wird eingeschleust und die Zelle wird zum natürlichen Zelltod gezwungen. So kann unser Immunsystem potenzielle gefährliche Zellen eliminieren.
Waldluft hat eine gesundheitsschützende Wirkung - Der Wald als Gesundheits-Prophylaxe, sowie als Unterstützung bei Therapien zeigt eine heilende Kraft.

Der Zusammenhang von Waldluft auf das menschliche Immunsystem - Eine japanische Studie aus Tokio gibt Aufschluss

Kontrollgruppe: Die Placebogruppe erhielt Wasserdampf. 

Terpengruppe:   Die Gruppe von Probanden war die „Terpengruppe“. Diese erhielten die ätherische Öle der japanischen Zypresse. Diese wurden mit dem Diffuser verabreicht. Die Terpene waren messbar in der Raumluft.

Ergebnis:

  • Die Kontrollgruppe zeigte keine Veränderung. 
  • Die „Terpengruppe“ zeigte von Nacht zu Nacht eine signifikante Steigerung der NK Zellen und der 3 Antikrebs-Proteine (Perforin, Granolisin, Granzyme). Ein eindeutiger Beweis zeigte: Substanzen aus der Natur können funktionell teilhaben an den Abläufen in unserem Organismus und diese deutlich verbessern.
  • Die Wirkung der Waldluft ist u.a. auf die Terpene zurückzuführen.
  • Immunologen beschreiben es als das Ausbalancieren des Immunsystems

Welche neurobiologische Wirkung hat der Wald auf den Parasympathikus in Stressituationen ?

Die Waldatmosphäre kann zu einer Aktivierung des Parasympathikus führen - die Regeneration wird untertsützt. Durch die Einflüsse der Natur können wir relativ schnell in einen Entspannungsmodus kommen und somit in eine Regeneration. Diese positive Wirkung geschieht auf Zellebene.

Direkte Wirkung auf den Parasympathikus:
  • Regeneration
  • Erneuerung Zellen
  • Aktivierung der Verdauung
  • Blutzuckerspiegel geht zurück
  • höherer Blutdruck geht zurück

Der Wald ist ein gutes Gegengewicht für chronische Stresserkrankungen und somit ein Schutz vor Zivilisationserkrankungen.
Ein aus der Balance geratenes Gleichgewicht zwischen Sympathikus und  Parasympathikus zeigt wieder eine ausgleichende Funktion.
 

Krankenhausstudie: Experiment Prof. Dr. Roger Ulrich

Welche Wirkung hat eine Grünfläche auf die Genesung der Patienten in einem Krankenhaus?

Im Jahre 1984 konnte der schwedische Gesundheitswissenschaftler und Architekt Prof. Dr. Roger Ulrich in einer Studie eine sehr  positive Wirkung nachweisen. Er konnte beweisen, das die Aussicht vom Krankenbett eines Patienten auf eine Grünfläche einen positiven Einfluss zeigt, auf die Genesung der Patienten. 
Gibt es also einen Unterschied auf die Regeneration nach einer Operation beim Anblick einer Grünfläche mit Bäumen oder mit Blick auf eine Häuserwand?
Eine Studie unter standardisierten Bedingungen: 
  • standardisiertes Zimmer, 
  • alle Patienten die gleiche Op 
  • nach standardisiertem Verfahren

Eindeutige Ergebnissse dieser Studie:
Visuelle Reize wirken sich über unser neurobiologisches System positiv auf organische Vorgänge aus.

Welche Vorteile konnten festgestellt werden, wenn Patienten die in einem Zimmer untergebracht waren, wo sie Ihren Blick auf einen Baum richten konnten?
Die Ergebnisse zeigten erstaunliches:
  • Frühere Entlassung: Patienten wurden früher entlassen, als jene Patienten die lediglich auf eine Häuserwand schauten.
  • reduzierte Schmerzwahrnehmung: Es wurde zusätzlich festgestellt, das die Patienten mit Blick auf die Bäume weniger Schmerzmittel benötigten. Der Einsatz von Schmerzmitteln war sogar signifikant reduziert.
  • weniger Depressionen oder depressive Verstimmungen bei Patienten die ins Grüne schauten
  • Es zeigte sich eine verbesserte Wundheilung

Weitere Beobachtungen von Roger Ulrich zeigten:
  • Spaziergänge durch die Natur und im Garten führten zu einer verminderten Schmerzwahrnehmung bei chronischen Schmerzpatienten.

Quelle:
https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4908569
https://de.wikipedia.org/wiki/Heilende_Architektur
 

<ANMERKUNG DER REDAKTION>

Erschüttert waren wir vom viel zu frühen Tod des Biologen Clemens G. Arvay.

Im Jahre 2018 erlebten wir beim Kongress für menschliche Medizin in Frankfurt, als einen sehr guten Referenten. Er belegte sein Wissen an Hand fundierter Quellen und mit hoher wissenschaftlicher Sachkenntnis. Er war ein analytischer Denker. Mit Überzeugung brachte er sein differenziertes Fachwissen an die Öffentlichkeit. Sein zentrales Thema war dabei das menschliche Immunssystem. 

In seiner ruhigen und besonnenen Art vermittelte er vorbildhaft die wichtigen Botschaften der Natur und somit auch die Achtung vor der Schöpfung. Die natürliche Gesundheit der Menschen war ihm stets eine Herzensangelegenheit. Mit großem Engagement lebte er für seine Natur-Projekte. Ihm war es ein großes Anliegen mit der Natur in Verbindung zu stehn, hier Kraft zu schöpfen und diese Erfahrungen seinen interessierten Zuhörern weiter zuvermitteln.

Sein großes Engagement für die Gesundheit der Menschen, hat er auch durch das Schreiben seiner vielen Bücher zum Ausdruck gebracht. In Diskussionen zeigte er eine hohe Sachlichkeit, Fairness und Wertschätzung seinen Diskussionspartnern gegenüber. Es war ihm ein besonderes Anliegen, den Menschen die Qualität im Einklang mit der Natur zu leben, näherzubringen. Seine Videos sind sehr informativ und musikalisch berührend. Er beherrschte eine Vielzahl an unterschiedlichen Instrumenten und zeigte sich auch hier als äußerst talentiert.

Wir würdigen seine großen Verdienste, um die wichtigen Erkenntnisse zur "Waldmedizin" für das menschliche Immunsystems. Er hat uns ein großes und reichaltiges Wissen hinterlassen. Umso trauriger ist sein viel zu früher Tod. Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Freunden und allen die ihm nahestanden. Gehen wir weiter auf seinen Spuren mit der Natur zum Wohle unserer Gesundheit.

In Verbundenheit
Dr. med Raimund von Helden
und sein Team vom VitaminDService

 
Anlässlich des Todes von Clemens G. Arvay erreichte uns der Leserbrief eines Vitamin-D-Beraters:

Liebes Team von Vitamin-D-Service,

Ich bin Vitamin-D-Berater und auch ich erlebte Clemens Arvay auf dem Kongress für menschliche Medizin. Ein auf Anhieb sympathischer, sehr einfühlsamer und spürsamer Mensch mit prägenden Worten und Gedanken. Seine hohe Sensibilität für das Wunderwerk der Natur ist spürbar geworden. Sein spannender Vortrag über die positiven Auswirkungen der Waldluft auf unsere Gesundheit, hat mich sehr inspiriert der Natur wieder mehr Aufmerksamkeit in meinem Leben zu widmen. Meine grundsätzliche Liebe zur Natur erlebte gerade in dieser Zeit einen Stillstand. Der Vortrag hat mir den Anstoß gegeben, wieder regelmäßige Waldspaziergänge in meinen stressigen Tagesablauf zu integrieren. In einer schweren und belastenden Zeit, konnte ich daraufhin im Wald zusehends Kraft tanken und die Herausforderungen des Lebens besser bewältigen. Der Wald wurde für mich zunehmend zur Oase und ist es mit seinen positiven gesundheitlichen Effekten auch bis heute geblieben. 
In meiner Erinnerung hat Clemens Arvay bleibende Spuren hinterlassen.
Möge er den ewigen Frieden gefunden haben.

(Vitamin-D-Berater)

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