Wird das CALCIUM zur GEFAHR bei einen Vitamin-D-Spiegel von 100 bis 500 ng/ml?

Dr. med. Raimund von Helden, Verbraucherberatung VitaminDelta, 57368 Lennestadt referiert die Studie von Clara PÉREZ-BARRIOS aus Madrid mit einer im Design vereinfachten Grafik der Original-Studie. Zusätzlich ist ein eigener Fallbericht einer Intoxikation ergänzt.

2022-02-09

1) Fragestellung

  • Wann droht Gefahr durch einen hohen Vitamin-D-Spiegel?
  • Frühestens dann, wenn der Calcium-Spiegel die 2,80 übersteigt und Werte von 3,10 mmol/l erreicht!
  • In Madrid hat man eine Punktwolke erstellt, um zu verstehen wie oft diese Gefahr droht.
  • Es wurden Hunderte von höheren Vitamin-D-Werten geprüft im Zusammenhang mit den Calcium-Spiegeln.

2) Methode

Epidemiologie:

  • Es wurden 475 Laborbefunde gefunden mit der KOMBINATION von:
  • Vitamin-D-Spiegel über 60 ng/ml
  • und Calcium-Serumspiegel

3) Ergebnisse

  • 26.538 Laborbefunde wurden gefunden.
    • Nur 1,86 % lagen über 60 ng/ml (Anzahl = 475)
  • Die angesetzte Normgrenze für Calcium war 2,62 mmol/l - überschritten war sie bei 11,1 % (Anzahl = 51)
  • Um Wiederholungsbefunde bei mehrfachen Messungen auszuschließen wurde sich anschließend auf ERSTNACHWEISE fokussiert:
  • 382 Proben wurden als ERSTNACHWEIS eines Vitamin-D-Spiegels mit mehr als 60 ng/ml identifiziert.
  • 10,2 % davon hatten einen Calcium-Wert über 2,62 auf (Anzahl = 39),
  • In keinem einzigen Fall erreichte das Serum-Calcium kritische Werte, sprich mehr als 3,25 mmol/l (= mehr als 13 mg/l).

Unsere Grafik zeigt:

  • ROSA ist die Zone mit einer formalen Überschreitung der Normwertes von 2,62 mmol/l
  • 4 ROTE PFEILE zeigen ein problematisches Calcium über 2,8 mmol/l in Verbindung mit nicht natürlichen Vitamin-D-Spiegeln (> 100 ng/ml)
  • 1 BLAUER PFEIL zeigt ein problematisches Calcium über 2,8 mmol/l in Verbindung mit natürlichen Vitamin-D-Spiegeln (unter 100 ng/ml)

4) Folgerungen

  • Trotz extrem hoher Vitamin-D-Spiegel im Bereich von 250 bis 500 ng/ml war der Calcium-Spiegel nie bedrohlich (Über 3,25 mmol/l).
  • Kein einziger Patient hatte einen schädlichen Vitamin-D-Spiegel  von mehr als 3,1 mmol/l.
  • Damit ist die Auffassung widerlegt, dass hohe Vitamin-D-Spiegel  automatisch eine Entgleisung des Calcium nach sich ziehen würden.
  • Die "HYPERVITAMINOSE D" wurde formal bei einem VITAMIN-D-Spiegel  von mehr als 60 ng/ml definiert, doch Schäden fanden sich nicht.
  • Die "HYPERCALCIÄMIE" (hohes Calcium) wurde als ein CALCIUM über 2,62 mmol/l definiert, doch Schäden wurden nicht gefunden.
  • Die Normgrenzen sollten geändert werden, weil ein Calcium bis 2,80 mmol/l und ein Vitamin-D-Spiegel  bis 100 ng/ml ohne Nachteile ist.
  • Der EPIDEMIOLOGISCHE Begriff der "NORMALWERTE" war bisher an der statistischen Streuung orientiert. Automatisch wurden Randbereiche pathologisiert.
  • Der BIOLOGISCHE Begriff der "NORMALWERTE" sollte sich stattdessen an den gesundheitlichen Vor- und Nachteilen orientieren.
  • Die Überprüfung dieser veralteten Grenzen ist das Thema dieser Seite: www.vitaminDPlot.de

Fallbericht einer echten Intoxikation

Die Problematik hoher Vitamin-D-Spiegel wird stattdessen im folgendem Fallbereicht deutlich:

Fallbericht:
350 ng/ml Vitamin-D-Spiegel und Calcium 3,1 = Vitamin-D-Intoxikation bei einem Säugling

  • Ein Säugling von 6 kg erhielt fälschlicherweise täglich 5.000 - 10.000 E Vitamin D (1 bis 2 Tropfen mit je 5000 E)
  • Der ® www.VitaminDSimulator.de zeigte einen Anstieg des Vitamin-D-Spiegels auf 350 ng/ml
  • Die Blutuntersuchung bestätigte den Vitamin-D-Spiegel "über 300", zudem ein Kreatinin von 1,5 mg/dl und ein Calcium im Bereich von 3.0 mmol/l
  • Eine stationäre Behandlung mit Flüssigkeit und Cortison war erforderlich, um die diuretische Wirkung des Calcium auszugleichen.
  • Wie im Simulator beschrieben sank der Vitamin-D-Spiegel  wieder ab, Calcium und Nierenwerte normalisierten sich nach einigen Wochen.
  • Bleibende Schäden traten nicht ein, auch nicht an den Nieren.

Bewertung:

  • Für Säuglinge gibt es Vigantol® mit je 500 E pro Tropfen ("20.000 E je ml" - das sind 40 Tropfen x 500 E)
  • Dosierungen mit 5000 E sind für Kinder ungeeignet.
  • Der ® www.VitaminDSimulator.de ist krisentauglich:
  • Hiermit ist sowohl die Überdosierung als auch der Rückgang der Intoxikation vorhersagbar.
  • Bei einem Vitamin-D-Spiegel  über 150 ng/ml verzichten die meisten Labore auf eine genauere Messung.
  • Eine solche Messung ist durch eine 10-fache Verdünnung einfach zu bekommen.
  • Damit ist eine genauere Vorhersage des Verlaufs möglich.
  • Ein bleibender Schaden der Nieren wird stets diskutiert, ist jedoch keinesfalls vorprogrammiert.

Fazit:

  • Intoxikationen mit Vitamin D sind bei Erwachsenen eine Rarität, wie die Studie aus Madrid gezeigt hat: ein einziger Fall.
  • Der Bericht von einem Säugling zeigt hingegen: der Vitamin-D-Spiegel stieg durch Dosierfehler stark an, das Calcium war gefährlich hoch.
  • Der ® www.VitaminDSimulator.de war zur schnellen Bewertung der vergangenen und zukünftigen Gabe des Vitamin D besonders wertvoll.
  • Den Einstieg in die korrekte Dosierung erlaubt der (kostenlose) Rechner für www.vitaminDKinder.de

Quellenangaben

Pérez-Barrios Clara, Hernández-Álvarez E, Blanco-Navarro I, Pérez-Sacristán B, Granado-Lorencio F.
Prevalence of hypercalcemia related to hypervitaminosis D in clinical practice.
Clin Nutr. 2016 Dec;35(6):1354-1358. doi: 10.1016/j.clnu.2016.02.017. Epub 2016 Mar 8. PMID: 26995293.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/26995293/

DOI: 10.1016/j.clnu.2016.02.017

ZITAT ANFANG: (übersetzt und Layout bearbeitet)

  • Hyperkalzämie aufgrund von Vitamin D machte < 4 % der gesamten entdeckten Hypervitaminose D aus.
  • Es waren nur < 0,1 % der durchgeführten Tests.
  • Es wurde jedoch eine sehr unterschiedliche Reaktion des Calciumspiegels beobachtet.

ZITAT ENDE.

Sammlung von GRAFIKEN
Diese Grafik als Teil des www.vitaminDPlot.de
https://www.vitamindservice.de/node/5811

CALCIUM-NORM
Welcher Calcium-Wert ist zu hoch?
Ein Beitrag zur Normwert-Diskussion.
https://www.vitaminDservice.de/node/4622




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