Vitamin D für alle NEUGEBORENE, auch bei einem CALCIUM bis 3,0 mmol/l

Dr. med. Raimund von Helden, Verbraucherberatung VitaminDelta, 57368 Lennestadt referiert die Studie von Arif KOZGAR aus AUSTRALIEN mit einer im Design vereinfachten Grafik der Original-Studie.

2022-02-24

1) Fragestellung

  • Ziel dieser Studie war es, die Vitamin D und Calcium-Konzentrationen im Serum von Neugeborenen und deren Müttern zu bestimmen.
  • Wie viele Mütter haben einen Vitamin-D-Mangel?
  • Welcher Calcium-Spiegel ist beim Baby normal?
  • Sind Mütter im sonnigen AUSTRALIEN gut mit Vitamin D versorgt?

 

2) Methode

  • 600 Teilnehmer (Mutter und Baby)
  • Blutproben für Vitamin D und Calcium 
  • Nabelschnurblut oder venöses Blut
  • Es waren überwiegend venöse Proben, die in den ersten 24 h nach der Geburt entnommen wurden
  • über einen Zeitraum von 12 Monaten 
  • Hochrisiko-Gruppen
  • Definition des Normalwertes=  (zu Beginn der Studie) Calcium = 2,25 bis 2,65 mmol/l "LIVERPOOL Norm"
  • Definition "korrigiertes Calcium" = gemessenes Calcium aus dem Serum & Umrechnung mit Hilfe des Gesamteiweiß-Wertes (s.u.)

Exkurs
"Gesamt-Eiweiß zur Korrektur des Calcium"

  • Gesamteiweiß im Blut: all das, was im Serum nachweisbar ist
  • NORMALWERT KINDER UND ERWACHSENE = 65 bis 85 g pro Liter Serum
  • also etwa 7,5 % Eiweiß
  • 6,5 - 8,5 g/dl
  • = 7,5 g (PLUS /MINUS 1 Gramm)
  • SONDERFALL: NEUGEBORENE UND SÄUGLINGE = nur 45 bis 75 g pro Liter Serum
  • also etwa 6 % Eiweiß
  • 4,5 - 7,5 g/dl
  • = 6 Gramm (PLUS / MINUS 1,5 Gramm)

Korrektur mit einem Online-Rechner:

  • https://www.labor-dortmund.de/index.php?id=57
  • Beispiel: Ein Säugling mit einem Calcium von 2,00 mmol/l
  • ... hat nach Korrektur einen Wert von 3,22 (bei GE 4 g/dl)
  • ... hat nach Korrektur einen Wert von 3,12 (bei GE 8 g/dl)

3) Ergebnisse

Vitamin D fehlte bei jedem zweiten Baby:

  • Bei Neugeborenen aus mütterlichen Hochrisikogruppen:
  • 21,3 % mit Vitamin-D-Mangel ( < 12 ng/ml)
  • 27,6 % mit Vitamin-D-Insuffizienz (nur 12 - 20 ng/ml)
  • Vitamin-D-Mangel: Ein Vitamin-D-Mangel ist in der australischen, ethnisch gemischten Bevölkerung weit verbreitet.
  • Das Neugeborenen-Screening des Vitamin-D-Spiegels bestätigt das, was weitgehend bekannt ist.

Calcium und Vitamin D

  • Es gab eine statistisch positive, aber schwache Korrelation (ρ = 0,22, P < 0,0001) zwischen Vitamin-D-Spiegel und Serumkalzium.
  • Das bedeutet: niedriges Calcium fand sich öfter bei relativem Vitamin-D-Mangel.
  • Ein niedriges Calcium gibt also einen Hinweis auf einen Vitamin-D-Mangel.

Normgrenze für Calcium

  • niedriges Calcium: nur bei 7 von 569 Neugeborenen (1,2 %) hatten ihr Calcium unter 2,25 mmol/l
  • hohes Calcium: bei 47,6 % lag der Calcium Wert höher als 2,65 mmol/l
  • Nach diese Grenzziehung hätten also 47,6 % das eine "Hypercalciämie"

besser keine Blutentnahme beim Baby

  • Neugeborene müssen sich einem invasiven Eingriff unterziehen, wenn kein Nabelschnurblut verfügbar ist.
  • Das bereitet den Neugeborenen Schmerzen, ruft bei den Eltern Angst hervor und strapaziert die Krankenhausressourcen.
  • Bei diesen gesunden Neugeborenen mit Vitamin-D-Mangel gab es nur ganz wenige Fälle von niedrigem Calcium.
  • Ein Vitamin-D-Mangel bei Neugeborenen kann zudem sofort durch Vitamin D behoben werden.
  • Das ist die Alternative zur Blutentnahme: keine Routinetests, stattdessen sofort Vitamin D geben.

"hohes Calcium" durch falsche Grenzwerte

  • Wir fanden eine ungewöhnlich hohe Inzidenz von hohem Calcium (über 2,65 mmol/l) bei 47,6 %
  • Offensichtlich ist die bisher genannte Normgrenze des Serum-Calcium falsch.
  • Neuberechnung: Wir haben eine höhere Obergrenze des Referenzbereichs für korrigiertes Calcium berechnet.
  • Wir benötigen neue Referenzbereiche für den korrigierten Calciumspiegel bei Neugeborenen.

Neue Normalwerte:

  • für die ersten 24 Lebensstunden (venöses Blut) korrigierte Calciumkonzentrationen
  • normaler Referenzbereich = 2,38–3,04 mmol/L 
  • Die Obergrenze (3,04 mmol/l) dieses berechneten Referenzbereichs liegt deutlich höher als bisher
  • bisher (Labor des Liverpool (AUS)) = 2,25–2,65 mmol/l

4) Folgerungen

FAZIT der AUTOREN:

  • Leider ist der Vitamin-D-Mangel bei Neugeborenen von Müttern mit hohem Risiko weit verbreitet.
  • Doch das Risiko eines zu niedrigen Calciums bei der Geburt ist dennoch gering.
  • Das Blut-Screening von Neugeborenen ist eine hohe Belastung für alle Beteiligten.
  • Eine Vitamin-D-Supplementierung dieser Neugeborenen von Geburt an ohne routinemäßiges Screening erscheint sinnvoller.
  • Calcium-Werte bei Neugeborenen erscheinen oft "zu hoch", sind es aber nicht wirklich.
  • Diese "erhöhten" Messwerte sind das Resultat falscher Normbereiche.
  • Der pädiatrische Referenzbereich für korrigierte Calciumkonzentrationen bei Neugeborenen sollte neu bewertet werden.
  • Das eigentliche Problem ist der Vitamin-D-Mangel der Mütter, der mit Vitamin D korrigiert werden sollte.
  • Vitamin D in der Schwangerschaft ist unverzichtbar für die gute Entwicklung des Babys.

Mehr:
www.VitaminDService.de/afrika
www.VitaminDSchwangerschaft.de
https://www.vitamindservice.de/foto/5-schwangerschaft

Quellenangaben

Kozgar SAM, Chay P, Munns CF.
Australien
Screening of vitamin D and calcium concentrations in neonates of mothers at high risk of vitamin D deficiency.
(Screening von Vitamin-D- und Calcium-Konzentrationen bei Neugeborenen von Müttern mit hohem Risiko für Vitamin-D-Mangel)

BMC Pediatr. 2020 Jul 4;20(1):332. doi: 10.1186/s12887-020-02204-8. PMID: 32620093; PMCID: PMC7334853.

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32620093/
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CALCIUM Korrektur online:
https://www.labor-dortmund.de/index.php?id=240

Calcium:
https://flexikon.doccheck.com/de/Serumkalzium

 




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