"Ist Hochdosis-Vitamin-D die Ursache für dauerhafte Nierenschäden?"


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Die FRAGE:


"Gefahr für die Nieren durch Vitamin D ? Ist die Kritik berechtigt ?

Als jetzt diese Story von den zwei älteren Patienten mit angeblich Vitamin-D-bedingter Intensivstation (!) durch die Presse ging, wurde ich doch wieder nervös.

Was ist dran an diesen Berichten?"

 

Die ANTWORT: (Dr. von Helden)

Teil 1 -  Wie erkennt man die Ursache einer Krankheit?

Vorsicht - der Bericht der Arzneimittel-Kommission enthält irreführende Denkfehler! 

Wir sollten selbst denken, statt auf "Eilmeldungen" hereinzufallen. 

Eine Übung zum diagnostischen Denken:  "Der betrunkene Mann" - ein Routine-Einsatz beim schläfrigen Patienten endet vor Gericht

Ein Mensch wird mit einem Bierglas in der Hand schläfrig aufgefunden. Der routinierte Notarzt kommt und läßt den "Betrunkenen zur Ausnüchterung" in ein Zimmer legen. Am nächsten Tag ist der Mann tot. Der Pathologe wird im Auftrag der Angehörigen tätig und stellt fest, dass der Alkoholspiegel zum Zeitpunkt des Auffindens keinesfalls höher als 0,8 Promille war. Die eigentliche Todesursache ist der Tod durch eine Hirnblutung. Ein Prozeß wegen unterlassener Hilfeleistung kommt auf die behandelnden Ärzte zu.

Fehleranalyse zum Fallbeispiel "Trunkenheit" - ein tödlicher Fehler durch das Vorurteil "Alkohol"

Solche schockierenden Fälle von tödlichen Fehldiagnosen hat es schon reichlich gegeben. Man vermeidet sie, wenn man sich immer wieder dagegen sträubt, "offensichtliche" Zusammenhänge als Tatsachen zu übernehmen. Immer dann, wenn etwas angeblich "offensichtlich" ist, fehlt es an hinreichenden Beweisen. Aus einem Bierglas wird ein alkoholisches Koma.

Wenn es um die Frage einer Bewusstlosigkeit geht, ist größte Sorgfalt geboten. Dennoch gibt es leider immer wieder solche Fälle mit einer "Diagnose durch Vorurteil". Der Notarzt war überzeugt: "Ich habe sofort gesehen, dass Alkohol die Ursache ist!"

Besser macht man es so:

  • Alkoholspiegel messen!
  • Alkoholspiegel "schnuppern" ist völlig irrelevant, denn der angeblich "alkoholische" Atem widerlegt nicht die Gehirnblutung
  • Computertomografie des Schädels
  • Andere Koma-Ursachen suchen: Unterzucker, Sauerstoffmangel, Lungenembolie, Fieber etc. ausschließen.

MERKE:

Wenn Sie einen Angehörigen an einem Karnevalstag mit einer Hirnblutung zum Arzt bringen, kann es passieren, dass er unzureichend diagnostiziert wird und in der Folge an der Blutung verstirbt: tödliches Vorurteil.

Teil 2 - Wie erkennt man die Ursache eines Nierenversagens?

Diagnostisches Training: Nierenversagen und eine Packung Vitamin D auf dem Nachttisch

  • Tauschen wir die suggestive Ursache "Bierglas in der Hand" gegen "Vitamin D auf dem Nachttisch" aus.
  • Tauschen wir die Krankheit "Bewusstlosigkeit" gegen "Nierenversagen" aus.

Ein geschwächter Mensch wird "mit einer Packung Vitamin D auf dem Nachttisch" angetroffenFür den "routinierten Notarzt" sind leider nicht die fünf Blutdrucksenker Anlaß zum Nachdenken, sondern das "ungewöhnliche" Vitamin D. Jedoch nicht Vitamin D, sondern die "ganz normale" Blutdruckttherapie kann zu einem Blutdruckabfall mit Kreislaufversagen führen: Durch toxische Blutdrucksenkung können die Nieren irreversibel geschädigt werden. Hierbei sind insbesondere Calcium-Antagonisten vom Typ Amlodipin gefährlich, denn deren Wirkung ist nie selbstlimitierend, sondern der Blutdruck sinkt mit steigender Dosis bis auf den Nullpunkt ab.  Der Notarzt allerdings nennt seinen Kollegen bei der Übergabe des Patienten lediglich den irreführenden "Verdacht einer Vitamin D-Intoxikation" : die falsche Fährte!

So geht es weiter: Die Intensivstation behandelt über viele Tage, die Niere wird nicht gerettet, eine Blutwäsche (Dialyse) wird nötig. Erst dann fängt man an, erneut über die Ursache der Schädigung nachzudenken. Das "Besondere an diesem Fall" wird zum Vorurteil: "Vitamin D ist Schuld!" - Niemand fragt danach, ob der Vitamin-D-Spiegel auch nur ein einziges Mal  gemessen wurde. Auch das Calcium im Serum war niemals erhöht. Dennoch wird auf Nachfragen der Angehörigen, "Vitamin D als Ursache" benannt. So verdrängt man die wahre Ursache (Kreislaufversagen unter Blutdrucktherapie), weil es ärztliches Versagen ist: Auf Grund der Überdosierung durch die fünf Blutdruckmittel sind die Nieren im Kreislaufversagen ausgefallen. Diese Ursache eines plötzlichen Nierenversagens durch starken Blutdruckrückgang ist keineswegs selten, wird aber nicht gerne erwähnt, da es sich um einen Behandlungsfehler des verantwortlichen Arztes handelt.

Bei einer Gewebeentnahme aus der kranken Niere werden "Verkalkungen" festgestellt. Das wird als (völlig untauglicher) "Beweis" herangezogen: Auf Wunsch bestätigt der Pathologe, dass "solche Verkalkungen auch bei Vitamin D-Intoxikation" vorkommen. Auch diese Bemerkung ist völlig irreführend. Ehrlicher wäre es zu sagen, dass man in fast allen Altersnieren Verkalkungsherde nachweisen kann, auch ohne jede Einnahme von Vitamin D

Fehleranalyse zum Fallbeispiel Nierenversagen:  Vorurteil "Vitamin D"

Ein wissenschaftlicher Nachweis benötigt stattdessen diese Fakten:

  • Vitamin-D-Spiegel bestimmen
  • Parathormon (PTH) bestimmen
  • Calcium bestimmen
  • die AP (alkalische Phosphatase) bestimmen
Solche Untersuchungen werden von vielen Ärzten als "unnütz" abgelehnt, daher fehlen sie auch im dargelegten Fall. Ärzte machen gerne "alles, was in Ihrer Macht steht" - doch die Macht einen Vitamin-D-Spiegel mit einem Kostensatz von 27 Euro in Auftrag zu geben, diese Macht hat ein Assistenzarzt eigentlich nicht. Schon zusätzliche Laborwerte von mehr als 2 Euro sind oft Zielscheibe für Kritik durch Chefarzt und Oberarzt. Mit der Phrase, "alles, was in unserer Macht steht" ist eigentlich nur gemeint, dass man die Laborwerte prüft, die im ökonomischen Standard-Programm enthalten sind.

Teil 3 - Was steht im Original-Bericht über Vitamin D?

Die "Arzneimittelkommision der deutschen Ärzteschaft" veröffentlicht leider einen unqualifizierten  Bericht von angeblichen Schäden durch Vitamin D", ohne das beweisende Laborwerte vollständig vorliegen. Das ist peinlich! 

Lesen Sie den Original-Text mit meiner Kritik als Einblendung. Originaltext mit meiner Kritik: 

Legende:

(->>> Original-Text in Normal-Text)

(->>>Kritik: Große Schrift)


Beginn Zitat:

"Zwei Fallberichte zeigen, dass die Einnahme von vermeintlich harmlosen Vitamin-D-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln oder Präparaten schädlich sein kann.

KRITIK: es ist nur ein einziger Bericht, wie man sehen wird.


Eine 78-jährige Patientin (A) und ein 60-jähriger Patient (B) hatten sich eigenständig Vitamin-D-haltige Präparate besorgt und täglich hohe Dosen (A: Vitamin D3 10.000 IE/d; B: „Vitamin D“ 50.000 IE/d) eingenommen.

KRITIK: die Summendosis fehlt, wie soll man so eine Toxizität erkennen?


Beide entwickelten ein akutes Nierenversagen bei ausgeprägter Hyperkalzämie (A: 3,42 mmol/l; Referenzbereich: 2,15–2,58 mmol/l; für B liegt genauer Wert nicht vor).

Kritik: Irreführung durch das Wort  "BEIDE", denn bei Patient B wurde eine Hypercalciämie niemals nachgewiesen !


Hinweise auf alternative Ursachen wie primären Hyperparathyreoidismus, Sarkoidose oder Tumorerkrankung gab es nicht.

Kritik: Der Jargon " Hinweise lagen nicht vor" heißt im Klartext: "Es wurde auch nicht danach gesucht". Es fehlten spezifische (beweisende) Laborwerte wie ACE (Angiotensin Coverting Enzym: ein Parameter zur Beurteilung einer Sarkoidose), PTH (Parathormon), CEA (Tumormarker)  CRP (C-reaktives Protein: Entzündungswert), AP (alkalische Phosphatase: Knochenenzyme) etc.


Der Zustand der Patientin A besserte sich unter forcierter diuretischer Therapie und peroraler Kortisongabe.

Kritik: Die heilende Wirkung durch das Cortison ist ein Hinweis auf eine ganz andere Ursache, nämlich ein hohes Calcium verursacht durch einen Knochentumor oder Sarkoidose.


Patient B entwickelte schwere Komplikationen und hat eine dialysepflichtige Niereninsuffizienz davongetragen (Nierenbiospie: schwerer tubulärer Schaden mit Mikroverkalkungen, passend zu hyperkalzämischer Schädigung).

Kritik: "Passend zu" - das ist so intelligent wie: "wir haben am Tatort eine Krawatte gefunden, die zu Ihnen als Täter passt!"


Vitamin D ist durch Aufrechterhaltung des physiologischen Kalziumspiegels im Serum u. a. an der Knochengesundheit beteiligt. Vitamin-D-Mangel bei Erwachsenen kann zu Osteoporose und Osteomalazie führen (1). Bei UV-Bestrahlung werden in der Haut Vorstufen gebildet, aus denen über Zwischenschritte in Leber und Niere das eigentlich wirksame Calcitriol gebildet wird. Wenn die endogene Produktion nicht ausreicht (z. B. bei mangelnder UV-Bestrahlung), können Cholecalciferol („Vitamin D3“) oder Ergocalciferol („Vitamin D2“) oral eingenommen werden.

Kritik: Vitamin D2 ist in Deutschland nicht im Handel, haben die Autoren so wenig Ahnung vom Vitamin D?


Eine Dosierung von 800 IE/d reicht in der Regel aus (1).

Kritik: Solche Dosierungen sind allenfalls geeignet, beim Erwachsenen von 50 kg den Vitamin-D-Spiegel  von 15 auf 20 ng/ml zu steigern. Die Regel ist in Deutschland ein Vitamin-D-Spiegel von 15 ng/ml. Daher ist der Satz doppelt irreführend: (1) 800 IE ist eine Baby-Dosis (2) ausreichend = falsch


Wenn höhere Dosierungen von Vitamin D erforderlich sind, sollte dies unter ärztlicher Aufsicht und regelmäßiger Kontrolle des Vitamin-D-Status erfolgen.

Kritik: Nicht die Einzel-Dosis ist entscheidend, sondern der erreichte Vitamin-D-Spiegel. 


Für die tägliche Aufnahme wurde von der Europäischen Lebensmittelbehörde eine tolerierbare, d. h. sichere Obergrenze von 100 µg/d (4000 IE/d) für Heranwachsende und Erwachsene festgelegt (2).

Kritik: Wenn jemand sein Leben lang 4000 E nimmt, kann das passen. Wenn man diese Dosis 100 Tage nicht nimmt dann fehlen 100 x 4000 = 400 000 E im Vitamin-D-Speicher. Der Vitamin-D-Speicher wird hier ausgeblendet.


Überdosierung geht mit dem Risiko einer Hypervitaminose einher, die sich als Hyperkalzämie manifestieren kann (1).

Kritik: Solche Fälle gibt es vereinzelt ab einem Vitamin-D-Spiegel von 150 ng/ml.


Positive Wirkungen von Vitamin D auf nichtskelettale Erkrankungen sind überwiegend nicht belegt (3).

Kritik: Der Nutzenwurde nur deshalb nicht gefunden, weil mit Babydosierungen von 800 IE pro Tag behandelt wurde.


Vitamin-D-haltige Fertigarzneimittel mit einer Tagesdosis über 1000 IE sind verschreibungspflichtig.

Kritik: Das gilt für Deutschland. In NL, USA oder GB sind 50 000 IE pro Tablette frei verkäuflich: seit Jahrzehnten macht das keine Probleme.


Hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel (ggf. von ausländischen Anbietern) können jedoch im Internet erworben werden, wie in den oben dargestellten Fällen geschehen.

Kritik: Das derzeit einzige deutsche Pharma-Unternehmen mit einem Arzneimittel (!) in der therapeutischen Kapsel von 20 000 E (Mibe Pharma), hat zur Verschlechterung der Versorgung den Preis von 16 auf 35 Euro je Packung angehoben. Da ist es verständlich, dass der Verbraucher reagieren muß.


Wegen der genannten Risiken raten wir davon ab, eigenständig hochdosierte Vitamin-D-Präparate einzunehmen. Bei Fragen sollten sich Patienten an ihren Arzt oder Apotheker wenden."

Kritik: Leider ist hier das Unwissen über den Umgang mit dem Vitamin-D-Spiegel die Regel.Wir empfehlen den www.VitaminDsimulator.de - So ist es möglich, die Macht des Vitamin D auf das Erschöpfungs-Syndrom durch Vitamin-D-Mangel erfahrbar zu machen. Weitere Erfahrungen von Anwendern werden hier beschrieben: www.vitaminDerfahrung.de - Leider ist es die Regel, dass zahlreiche Ärzte und Apotheker dieses neue Wissen blockieren, denn sie befürchten eine System-unabhängigen Zugang zu einer dauerhaft besseren Gesundheit.

 

Ende von Zitat & Kritik


 

Teil 4 - Das Fazit:

Vourteile vereinfachen und beschleunigen das (falsche) Denken

Müssen alle 60 000 Fälle von Nierenversagen jährlich in diesem neuen Licht sehen: "Sofern Vitamin D mit 20 000 Einheiten eingenommen wurde, steht die Ursache fest?" Das ist genau der Irrsinn, der hier verbreitet wird. Eine Natursubstanz soll der Übeltäter sein, die begleitenden Medikamente sind zu fein, um genannt zu werden. Sogar ohne eine Prüfung der Summendosis des Vitamin D oder des Vitamin-D-Spiegels: Vitamin D ist immer an allem schuld.

Realität: Vitamin D schützt die Niere

Tatsache ist, dass verantwortungsvolle Nephrologen Vitamin D geben, um die angeschlagenen Nieren ihrer Patienten von dem Absterben durch Toxine zu schützen. Vitamin D ist das beste Nieren-Schutz-Medikament, das wir haben. Je schlechter der Vitamin-D-Spiegel, um so höher die Sterblichkeit von Patienten mit schlechter Niere.

Fall A: gesund entlassen - Ursache unklar.

Der Fall A mit erwiesener Hypercalciämie ist in seinen Ursachen nicht geklärt. Fakten zu anderen Ursachen einer Hypercalciämie fehlen. Tatsache, ist dass mit Cortison der Zustand beherrscht wurde und keine Dauerschädigung eingetreten ist. Am Ende war Fall A wieder geheilt, die Niere funktionierte wieder einwandfrei. Fall A belegt, dass man ein hohes Calcium im Blut (warum auch immer) sehr schnell mit Cortison normalisieren kann. Die Niere erholte sich vollständig.

Fall B: Lächerliche Dokumentation

Die genannten Fälle sind miserabel dokumentiert, nicht einmal ein Vitamin-D-Spiegel wird genannt, auch der Calcium-Wert fehlt (im Fall B). Welche Begleit-Medikamente waren im Einsatz? Hat der Patient zusätzlich hochdosiertes Calcium eingenommen? Welche Vorerkrankungen des Patienten gab es? Hatte der Patient zuvor chronische Erkrankungen? Weil es 100 Gründe geben kann, dass eine Niere versagt, ist der schuldhafte Zusammenhang mit einer millionenfach eingesetzten Substanz (Vitamin D) nicht wahrscheinlich. Im Bericht der ansonsten so angesehenen Arzneimittel-Kommission bleibt daher das Motto der suggestiven Assoziation. Etwa auf diesem naiven Level der Wahrheitsfindung: "Ich habe kaltes Wasser getrunken und am am nächsten Tag hatte ich deswegen (!) eine schwere Lungenentzündung!" oder: "Ein Mädchen wurde geküsst, sie befürchtete dadurch schwanger zu sein und versuchte mit einem Schluck Kaffee die vermeintliche Schwangerschaft zu beenden." - Ein Witz!

Kommt ein Urlaubs-Verbot?

Muss demnächst verboten werden, dass Menschen in Urlaub fahren? Eine Dosis von 20 000 Einheiten, wie sie hier zur Kritik steht, ist ungefähr die Menge Vitamin D, die ein Mensch bei einem sommerlichen Sonnenbad selbst erzeugen kann. War das jemals gefährlich? Keineswegs, es ist biologisch höchst sinnvoll! Ein Sonnenbad spendet Erholung und Stimmungsverbesserung mit genau der hier diskutieren Dosis von 20 000 Einheiten. Es gibt keinen Grund, vor dieser Dosis zu warnen.

Prügelknabe Vitamin D 

Alle Ärzte, die ihre Patienten durch eigene Fehler schädigen, können in Zukunft behaupten: "Er / Sie hat Vitamin D eingenommen, daran wird es wohl gelegen haben!" Solche fachlich unqualifizierten Berichte sind vielen willkommen, die daran interessiert sind, den Vitamin-D-Mangel als vermeidbare Ursache für Krankheit und Tod zu verdunkeln. Beim Vitamin D gibt es keine Lobby die auf "Geschäftsschädigung" klagt.

Vitamin-D-Mangel - das ist die eigentliche Gefahr

Eines ist sicher - jedes Jahr sterben 15 000 Menschen durch Krankheiten, durch Vitamin-D-Mangel erst so mächtig werden: Quelle: PMID:21572875 - Soll hier nach dem Motto: "Haltet den Dieb" von dieser Katastrophe abgelenkt werden? Bei den beiden Fällen A und B ist niemand gestorben. Sind diese beiden sogenannten "Fälle" schon alles, was man dem Vitamin D zur Last legen kann? Dann kommen wir jetzt zu dieser Risiko-Abwägung der Mortalität in Deutschland:  Todesfälle (Vitamin D-Mangel) : Todesfälle (Vitamin D-Intoxikation) = 15 000 : 0 
Anders gesagt, sterben die Menschen niemals an einer Vitamin D-Intoxikation (wer kennt einen einzigen Fall?), sondern massenhaft an der Unterversorgung.

Grundlagen der Toxikologie

Wer zukünftig über Vergiftungen berichten will, der sollte sich an diese Grundlagen des Medizin-Studiums erinnern: 

  • Wirkspiegel vor der Behandlung - (Vitamin-D-Spiegel messen!)
  • Wirkspiegel nach der Behandlung - ( Vitamin-D-Spiegel messen!)
  • Summendosis des geprüften Mittels - (fragen und nachrechnen: wieviel es war!)
  • den Parameter der Schädigung erfassen und verfolgen -  (worin soll der Schaden bestehen?)
So kommt man zu Folgerungen, die in einer wissenschaftlichen Prüfung Bestand haben können. Wissenschaft beginnt nicht mit dem Erwerb eines akademischen Titels, sondern mit einer fachlichen Prüfung ganz ohne Vorurteile.

Nachtrag: Meine Recherche ging ins Leere

Meine eigene Recherche bei der Arzneimittelkommission:

In einem 18 - Minuten - Gespräch habe ich mit der publizierenden Stelle gesprochen.

Es wurde mir bestätigt, dass keine weiteren Informationen zu den Fällen vorliegen. Ein Zugang zu den berichtenden Ärzten ist nicht möglich. Daher ist die Datenlage als endgültig zu betrachten.

Eine kritische Prüfung von Alarm-Berichten wird von der Redaktion und deren akkreditierte Autoren vollzogen. Eine Mitwirkung von externen Experten ist nicht möglich. Mein Angebot zur Mitwirkung wurde abgelehnt.




Anhang 1
Originalquelle:

30.11.2017 – "Hyperkalzämie durch Überdosierung mit Vitamin D"

https://www.akdae.de/Arzneimittelsicherheit/DSM/Archiv/2017-42.html
 

Das sind Sekundäre Quellen: 

hier wurde das Original nur journalistisch wiedergegeben:

1) 01.12.2017: "Hyperkalzämie durch Überdosierung mit Vitamin D"

https://www.das-pta-magazin.de/hyperkalzaemie-durch-ueberdosierung-mit-vitamin-d-2040684.html

2) 01.12.2017: "Hyperkalzämie durch Überdosierung mit Vitamin D"

https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/urologische-krankheiten/niereninsuffizienz/article/948640/zwei-fallbeispiele-hyperkalzaemie-durch-ueberdosierung-vitamin-d.html

3) 04.12.2017: "Vitamin D: Überdosierung kann gefährlich werden"

https://www.aponet.de/aktuelles/ihr-apotheker-informiert/20171204-vitamin-d-ueberdosierung-kann-gefaehrlich-werden.html

4) 04.12.2017: "Ärzte-Kreis warnt vor möglicher Überdosierung mit Vitamin-D-Präparaten"

http://www.heilpraxisnet.de/naturheilpraxis/aerzte-kreis-warnte-vor-moeglicher-vermehrterueberdosierung-mit-vitamin-d-praeparaten-20171201394088

5) 8.5.2017 WELT: Vitamin D boomt. Zu Recht?

https://www.welt.de/gesundheit/plus176153433/Vitamin-D-verliert-immer-mehr-seinen-guten-Ruf.html

6) 21.02.2020 T-Online.de: Vitamin D: Diese Folgen kann eine Überdosierung haben

https://www.t-online.de/gesundheit/ernaehrung/id_72215648/vitamin-d-aerzte-antworten-diese-folgen-hat-eine-ueberdosierung.html

Eine Falschmeldung wird 6 x in den Medien wiederholt, um sie besser zu platzieren.

Denken Sie einmal nach - hier stimmt etwas nicht!

  • Wenn die Schädigung der Nierenfunktion durch Vitamin D tatsächlich ein regelmäßiges Phänomen wäre, ...
  • ...warum gibt es dann angesichts der vielen Tausend Menschen, die sich mit Vitamin D vor Krebs und Virusinfekten schützen nicht mehr Berichte?
  • Warum muss man immer wieder auf diese irreführenden Falldarstellungen zurückgreifen?
  • Offenbar gibt es keine neuen Berichte!

Anhang 2  - Hypercalcämie

 "Wo beginnt die Gefahr durch einen hohen Calcium-Spiegel?"

(vergl.: http://www.hygeia.de/hyperkalzaemie-durch-vitamin-d-ueberdosierung)

Nach hierzulande üblicher Ansicht sei bei einer Konzentration von über 2,7 mmol/l (10,8 mg/dl) Gesamtcalcium im Blutserum bzw. 1,3 mmol/l ionisiertes (freies) Calcium von einer Hypercalcämie(Hypercalcämie), einer Calciumüberlastung auszugehen.

Mit einer hyperkalzämischen Krise (akute Calciumüberlastung) ist bei über 3,5 mmol/l (14,0 mg/dl) Gesamtcalcium im Serum zu rechnen.
Im Gegensatz dazu besteht Hypo-Calcämie (auch Hypocalcämie, Hypocalciämie oder Hypokalciämie genannt), ein kritisch niedriger Calcium-Spiegel, wenn dieser unter 2,25 mmol/l (9 mg/dl) bzw. der Gehalt freier Calcium-Ionen unter 1,1 mmol/l (4,5 mg/dl) liegt.
 
Zur Einordnung und Umrechnung der Werte (die Molmasse von Calcium beträgt 40,078 g/mol):
2,60 mmol/l – 10,42 mg/dl
2,70 mmol/l – 10,82 mg/dl
2,75 mmol/l – 11,02 mg/dl
3,00 mmol/l – 12,02 mg/dl

In der DDR wurden die Zielwerte aus Norwegen übernommen. Damals galt ein Calcium-Spiegel von 9,4 bis 11,2 mg/dl (2,35 bis 2,80 mmol/l) als normal. Zum Teil wurden sehr hohe Vitamin-D-Dosen an Kleinkinder verabreicht (bis zu 600.000 Einheiten pro Vierteljahr bzw. 3,6 Millionen Einheiten in den ersten 18 Lebensmonaten).

Bei einer Bevölkerung, bei der Vitamin-D-Mangel die Regel ist, werden durch Verallgemeinerung bedenklich geringe Calciumwerte als normal angesehen. In den USA zum Beispiel liegen die Zielwerte bei 9,0 bis 10,5 mg/dl (2,25 bis 2,62 mmol/l). Doch man sollte sich nicht an Durchschnittswerten einer kranken Bevölkerung orientieren, sondern an optimalen Werten, wie sie bei Naturvölkern in sonnenreichen Regionen, bei Bademeistern, Dachdeckern und Gärtnern im Sommer festzustellen sind.

Sonnenbaden ist hinsichtlich des Calcium-Spiegels unbedenklich, weil dadurch keine kritischen Werte erreicht werden. Vitamin-D-Präparate können jedoch bei sehr hoher Dosierung zu einer Calcium-Überlastung und damit zu einer Verkalkung der Blutgefäße und weichen Gewebe führen. Ob es dazu kommt, hängt vor allem von Versorgung mit Vitamin K2 ab.
 


Mehr zum Thema Niere:


www.VitaminDservice.de/node/873

und

www.vitaminDkritik.de

diesen Beitrag finden Sie unter diesem leicht merkbaren Link wieder:

www.VitaminDservice.de/nierenschaden

 


Keywords: 

kritische Auseinandersetzung, Intensivstation, Irreführung, diagnostisches Denken, Recherche

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